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vgl. Jes. c. 63, 18; 64, 9 etc. – Ps. 75. Die Gemeinde tröstet sich angesichts des von Assur drohenden Unheils (2 Kön. 18. 19) der mächtigen Heilsoffenbarung Gottes. – Ps. 76. Die Gemeinde preist den HErrn für seine in der Niederlage Sanheribs offenbarte Macht. – Ps. 77. Ein von dem Unglück der Gegenwart schwer Angefochtener erhob sich durch den Rückblick auf die Heilsthaten des großen Gottes, der Israel aus Ägypten nach Kanaan geleitete. – Ps. 78 stellt die Geschichte Israels von Mose durch die Richterzeit bis auf David vor die Augen des Volkes, um es zur Treue gegen Jehova zu ermahnen, daß es nicht wieder abfalle, wie das Geschlecht der Väter. – Ps. 79 vgl. Ps. 74. – Ps. 80. Bitte um Wiederherstellung des verstörten Israels, des von dem HErrn selbst gepflanzten und nun den Heiden preisgegebenen Weinstocks. – Ps. 81. Hymnus fürs Laubhüttenfest. Israel wird an die wunderbare Errettung aus Ägypten erinnert und ermahnt, nicht gleicher Untreue wie seine Väter sich schuldig zu machen, damit es nicht wie jene der göttlichen Gnade verlustig gehe. – Ps. 82. Das Gericht Gottes über die ungerechten Richter im Volke Gottes, vgl. 58 und 94. – Ps. 83. Hilferuf gegen eine Menge von Völkerschaften, welche sich mit den Nachkommen Lots, d. i. Moab und Ammon verbündet haben, Israel als Volk gänzlich auszurotten. Vgl. Ps. 60 und 2 Sam. c. 8 u. 10. – Ps. 84. Der Sänger spricht (vgl. Ps. 42. 43) seine Sehnsucht nach dem Heiligtum, seiner wahren Heimat, aus, preist selig, die Gott suchen und erfleht Gottes Hilfe für das Reich seines Gesalbten. – Ps. 85. Ein Gebet des unter schwerem Druck stehenden Volkes um Erneuerung der Gnade zum Zweck inneren und äußeren Gedeihens. – Ps. 86. Ein Gebet Davids um innere Bewahrung und äußeren Schutz seiner Person als eines Heiligen und Angehörigen Gottes. – Ps. 87. Ein prophetischer Psalm von Zion, der künftigen geistlichen Mutterstadt aller Völker. – Ps. 88. Ein Klagepsalm, gedichtet in schwerer Anfechtung und Todesangst, welche Gottes Zorn über den Sänger verhängt hat. – Ps. 89. Gebet um Erneuerung der Gnaden Davids (1–5). Unverbrüchlich ist die dem Hause Davids zugesagte Gnade, zugesagt von dem allmächtigen treuen Gott (6–19), gemäß welcher der HErr allezeit mit David sein (20–30) und auch durch die Bundesbrüchigkeit des Hauses David sich nicht bewegen lassen will, seine Bundestreue aufzuheben (31–38). Und nun hat Gott den König (Rehabeam?) in seinem Zorne dem Dränger preisgegeben (39–46)! Möge doch der HErr seine Gnade erneuern und die Schmach vom Hause Davids nehmen! (47–52). Der Psalm stellt einander gegenüber den Verheißungsglanz und die gegenwärtige Trübsalsnacht.

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 Viertes Buch. Ps. 90. Von den Sammlern vielleicht entnommen aus dem alten Werke: „das Buch des Frommen“ (Jos. 10, 13). Inhalt: Jehova ist erhaben über das Entstehen und Vergehen (1–4), aber die Menschen sind vergänglich, auch Israel erfährt es (5–8, vgl. Num. 14; 1 Kor. 10). Die Ursache hievon ist Gottes Zorn. Wer doch die Ursache erkennte (9–12)! Möchte Gott doch seinen Zorn wenden, wieder Gnade geben, das Heilswerk vollenden und Israels Vornehmen segnen (13–17). – Ps. 91. Ein Preis der beschirmenden