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bis c. 9 immer angeredet werden, Unterweisung für das Leben darreichen, aber auch Kundigen die Worte der Einsicht, oder (nach v. 6) die dunklen Sprüche der Weisen lehren.

 II. Die einleitenden Ermahnungsreden 1, 7–c. 9.

 Erste Rede. Nachdem v. 7 das Motto des Buches ausgesprochen, ermahnt v. 8 ff. den Jüngling, die Unterweisung seiner Eltern zu bewahren, denn sie ist sein schönster Schmuck (8–9). Wenn aber solche zu ihm treten, welche Morden und Rauben für eine geringe Sache halten und durch sie mit lockenden Worten ein angenehmes, ohne Mühe und Gefahr sicheren Gewinn und Reichtum in Fülle darbietendes Leben verheißen (10–14), so möge er sich hüten vor der Gemeinschaft mit ihnen (15), denn sie sind gar arge Sünder (16), deren Anschläge nicht gelingen, vielmehr ihnen selbst zum Verderben gereichen (17–19). – Zweite Rede. Viel lauter als ihre (der Gottlosen) Worte zur Versuchung ruft ihn zur Gottesfurcht die Weisheit (20–23); wer sie nicht hört, über den kommt das Gericht, und die Weisheit läßt ihn dann ohne Rat (24–27); dann isset der Thor, der die Weisheit verachtete, die Früchte der Thorheit, während der Weise nichts zu fürchten hat (28–33). – Dritte Rede. Wenn du mit Eifer die Weisheit suchst (2, 1–4), dann werden dir als Früchte kommen: die Furcht Jehovas und die Erkenntnis Gottes (5–8), gerechter Wandel, denn die Weisheit wird dich vor dem Bösen beschützen (9–11) damit sie dich rette vor den Versuchungen der bösen Männer (12–15) und der verführerischen Buhlerinnen (16–19) und du wandelst auf dem Pfad des Guten und im Glück bleibest (20–22). – Vierte Rede. Um nun zu solcher Weisheit zu gelangen, so laß nicht von Liebe und Treue (3, 1–4), wende dich aber von deiner eigenen Weisheit und Stärke und gib dich mit dem Deinen ganz Jehova zu eigen (5–10); verschmähe nicht die Zurechtweisung Gottes, eingedenk des großen Gewinns, den sie bringt (11–18). – Fünfte Rede. Sei eingedenk, daß durch die Weisheit Himmel und Erde gegründet sind (19. 20), daß sie den Menschen behütet vor allem Unglück, weil der HErr mit dem Weisen ist (21–26). – Sechste Rede. Verleugne dich selbst und diene dem Nächsten, mache aber keine Gemeinschaft mit der Sünde des Nächsten (27–35). – Siebente Rede. Erinnerungen aus dem Elternhause. Der Lehrer mahnt die Schüler aufmerksam auf seine Unterweisungen zu achten; auch ihn habe sein Vater einst unterrichtet und zum Streben nach Weisheit angespornt, indem er ihm vorhielt, daß, wer ernstlich die Weisheit suche, sie finde, und daß sie den, der sie erfaßt habe, wie mit dem schönsten Schmucke ziere (4, 1–9). Wenn der Schüler den Weg der Weisheit gehe, so werde er vor jedem Anstoß sicher sein (10–12). Ohne Unterlaß solle er die Unterweisung fest halten und die Weisheit hüten, weil sie Leben spende, den Weg der Frevler aber sorgsam meiden (13–15). Denn Frevler kommen bald dahin, daß sie nicht mehr schlafen können, ohne Frevelthaten zu ersinnen, und sich nicht scheuen, durch sie ihren täglichen Unterhalt zu erwerben (16. 17). Der Pfad der Gerechten sei hell und werde immer heller, der Weg der Frevler aber dunkel, und die ihn gehen, werden unversehens fallen (18. 19); die Worte