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 Zweite Hälfte der Weissagungssammlung c. 40–66.

 Erster Teil: Jehova und die Götzen c. 40–48.

 Einleitung c. 40, 1–11. Die Berufung des Propheten zum Evangelisten des gefangenen Volkes. Er soll predigen, daß Jehova sich herrlich offenbaren und sein gefangenes Volk erlösen wird. Gottes Volk soll ihm den Weg bereiten und an seinem Verheißungswort ohne Wanken festhalten.

 Erste Rede c. 40, 12–31.

 Der Prophet zeigt aus Weltschöpfung und Weltregierung, wie unvergleichlich erhaben Jehova und wie groß der Unverstand der Götzendiener sei, woraus für die Verbannten der Trost folgt, daß sie sich vor der Macht der Heidenvölker, unter deren Botmäßigkeit sie jetzt stehen, nicht zu fürchten brauchen. Sie entschwinden den Augen des HErrn nicht, ob sie auch in ihrer Vereinzelung unter den Heiden sich zu verlieren scheinen; sie sind jetzt gebrochen, ohnmächtig, aber der HErr vermag sie wieder aufzurichten.

 Zweite Rede c. 41. Der Gott der Weltgeschichte und der Prophetie.

 Jehova lädt die abgöttischen Völker zum Rechtsstreit ein und erweist die Wahrheit, daß er der Bildner und Lenker der Weltgeschichte von Anbeginn sei, aus der Thatsache, daß Er es ist, welcher den Eroberer von Osten (Cyrus) weissagt. Bei solchen Erschütterungen der Weltlage, wie sie das Auftreten des Cyrus verursacht, fliehen die Heiden zu ihren toten Götzen. Israels Schutz aber ist der HErr, der zu seiner Zeit das niedergetretene Israel zu einer alles niederschlagenden Kriegsmacht machen und es wieder aufrichten wird (41, 1–20). Was er einst vollbringt, das verkündet er schon jetzt (21–24). So behauptet er als der alles Waltende und Vorauswissende den Sieg über die Götter (25–29).

 Dritte Rede. Der Mittler Israels und der Heiden Heiland 42, 1–43, 13.

 Während durch den Völkerbezwinger Gerichte über die Heiden ergehen, welche die Nichtigkeit der Abgötterei offenbaren, bringt der Knecht Jehovas, der zukünftige Mittler des Heils, auf friedlichem Wege der Welt das geistliche Heil. Zu der innerlichen Aufrichtung fügt der HErr aber auch die äußerliche, indem er durch eine Machtthat, was bisher in der Welt mächtig war, stürzt, derer aber, die sich nicht zu helfen wußten, sich annimmt (42, 1–17). Israel soll angesichts des geweissagten Heiles sich wieder auf sich selbst besinnen und seinen Gott und Erlöser, den Einzigen und Unvergleichlichen, erkennen und sein Prediger und Zeuge an die Welt werden (42, 18–43, 13).

 Vierte Rede 43, 14–44, 5. Die Rächung, die Befreiung und die Geistesausgießung.

 Jehova rächt Israel an den Chaldäern durch Auflösung des Chaldäerreichs (43, 14–15). Was er einst bei der Ausführung der Kinder Israels aus Ägypten an seinen Feinden gethan, das wird er am Ende wieder thun und Israel herrlich erlösen (16–21), und zwar ohne alles ihr Verdienst, allein aus Gnaden, denn Israel kann nur Sünde aufweisen (22–28). Seine Sünde