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wird der HErr tilgen und sein Volk durch Ausgießung seines Geistes verherrlichen, so daß jeder Einzelne mit Bewußtsein sich als Glied des h. Volkes bezeichnen wird (44, 1–5).

 Fünfte Rede 44, 6–23. Die Götter der Völker und der Gott Israels.

 Jehova ist es, dem sein Volk vertrauen darf, denn er verkündigt voraus, was er thut (44, 6–8), aber die Götter der Heiden werden das Vertrauen ihrer Verehrer täuschen, denn sie sind das Gebilde schwacher Menschen aus vergänglichen Stoffen (9–17), und nur die Selbstverstockung der Götzendiener verschließt ihnen die Augen vor der Nichtigkeit ihrer Götzen (18–20). Möge Israel es merken, daß der Götzendienst eitel Lüge ist, und seinem Gott dienen, der sein Volk treulich liebt und ihm seine Sünden vergibt, also daß die Gemeinde in jubelnde Freude ausbrechen kann (21–23).

 Sechste Rede 44, 24–c. 45. Cyrus, der Gesalbte Jehovas, Israels Befreier.

 Jehova, welcher Israel das Dasein gegeben hat, der Schöpfer des Alls, der alles Wissende, der die Lügenpropheten der Chaldäer zu schanden machen und das Wort seiner Knechte erfüllen wird, – will Jerusalem wieder aufrichten, Babel dem Eroberer öffnen, diesen aber (den Cyrus) zum Werkzeug der Wiederherstellung der Stadt Gottes machen (44, 24–28). In der ihm verliehenen unwiderstehlichen Sieghaftigkeit soll Cyrus Jehovas Hand erkennen, der ihn gesandt: Cyrus kannte den HErrn nicht, dieser aber nahm ihn in seinen Dienst, damit die Heiden seine Macht erkenneten; auf Erden soll ein Zustand hohen Glückes eintreten (45, 1–8). Darum soll Israel den HErrn nicht meistern, sondern seiner Führung sich vertrauen, sonderlich vor Cyrus sich nicht fürchten, denn er ist ein Werkzeug des Heils (9–13). Die Heiden aber erkennen durch das Gottesgericht, das Cyrus ausrichtet, den wahren Gott und beugen sich vor ihm (14), wofür Israel den HErrn anbetet, der die Götzenbilder zu schanden macht und Israel erlöst (15–17). Die Verheißung kann nicht unerfüllt bleiben, wenn sie sich aber erfüllt, so werden die Heiden Jehova erkennen und ihm dienen (18–21). Denn ihm sollen ja dienen und durch ihn sollen selig werden alle Völker der Erde (22–27).

 Siebente Rede. Der Sturz der Götter Babels c. 46.

 Nachdem der Prophet bezeugt hat, was Israel von Cyrus zu erwarten habe, wendet er sich zu dem, was Babel von Cyrus bevorsteht. Seine Götter stürzen und werden als Beute fortgeschleppt (46, 1–2). Das soll Israel ansehen. Babylon trug selbst am Anfang seine Götzen und mußte sie zuletzt vom Feinde forttragen lassen, dagegen Jehova trägt selbst sein Volk und errettet es. Wie erhaben ist Jehova über die Götter (3–5), diese Menschengebilde ohne Leben (6–7): das sollten merken, die in Israel zu den Götzen neigen, und den alles vorauswissenden und waltenden Gott erkennen (8–11), sowie die Gottlosen daraus die Gewißheit der nahen Heilsoffenbarungen ersehen mögen (12–13).

 Achte Rede. Sturz Babels, der Weltreichsstadt, c. 47.