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kommt als Retter zu seinem Volk mit Heilsbotschaft vom HErrn, dem er sich willig zum Werkzeug begibt, um dessen willen er fröhlich leidet, weil er den siegreichen Ausgang des Leidens kennt (4–9). Wer diesen Knecht hört, vertraue dem HErrn, daß er ihn erretten wird, die aber mit Maßregeln eigener Klugheit sich helfen wollen, werden dadurch zu Grunde gehen (10–11).

 Dritte Rede c. 51. Der Durchbruch des Heils und die Wendung des Zornkelchs.

 An die Heilsbegierigen wendet sich jetzt wieder der Prophet. Sie sollen ihren Glauben an die Wiederherstellung des Volkes Gottes stärken durch die Erinnerung an die Heilsthat Gottes an Abraham und Sarah (51, 1–3). Israel wird wieder hergestellt und von dieser Heilsthat Gottes geht auch für die gesamte Völkerwelt Heil aus (4–6). Die alte Welt ist dem Untergang bestimmt, darum soll die verfolgte Gemeinde Gottes sich nicht vor Menschen fürchten (6–8). – Diese Verheißung weckt die Sehnsucht nach ihrer Erfüllung: Jehova möge sich wieder mächtig erweisen, wie einst bei der Erlösung aus Ägypten. – Ja er wird sein Volk heimführen zu ewiger Freude (9–11). Diese Zuversicht bestätigt der HErr; er wird seine bedrängte Gemeinde mit Macht erretten (12–15); die Verheißung, die der HErr dem Volke gab, und seine Aufbewahrung verbürgen ihm eine Himmel und Erde mit umfassende Heilszukunft (16). Die unter Gottes Zorn darniederliegende, unglückliche Gemeinde fasse Mut und gedulde sich, bis der HErr die Strafe von ihr nimmt und auf ihre Feinde legt (17–23).

 Vierte Rede 52, 1–12. Die Wandlung der Knechtschaft Jerusalems in Herrschaft, der Gefangenschaft in Freiheit.

 Betäubt von Gottes Zorn und abgemattet von Kummer liegt Jerusalem am Boden; sie soll sich nun aber aufraffen, denn sie wird wieder herrlich und mächtig und von den Heiden nicht mehr verunreinigt noch überwältigt, sie wird erlöst aus ihrer Knechtschaft (52, 1–2). Denn Israel ist in fremde Gewalt hingegeben, aber sein Zwingherr muß es wieder loslassen, sobald der HErr es von ihm fordert; der Chaldäer hat ja kein Recht auf Israel erworben, so wenig wie einst Pharao, und da die Heiden über die Gefangenschaft des Volkes Gottes nur lästern, so wird der HErr ihr nun ein Ende machen (3–6). Das Volk wird also erlöst aus Babel und der Prophet sieht schon im Geiste, wie die Kunde der Erlösung über die Berge nach Jerusalem gebracht wird (7), wie die Propheten sich freuen, das leibhaftig vor sich zu sehen, was sie aus der Ferne geschaut (8), wie Jerusalem aus den Trümmern ersteht (9), wie der HErr durch Gericht sein Volk erlöst, und dieses mit dem Wesen der Chaldäer unbefleckt als Gottes Diener heilig und unter Gottes Geleite aus Babel zieht (10–12, vgl. Ex. 12, 36. 39; 14, 19).

 Fünfte Rede 52, 12–53, 12. Die Erhöhung des Knechtes Jehovas aus tiefer Erniedrigung, zum Teil (53, 1–6) Beichtgebet des zur Erkenntnis gekommenen Volkes Israel.

 Durch weisliches Handeln wird der Knecht Gottes, dessen Anblick infolge