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und Rache üben an Jerusalems Feinden und es seiner Stadt wohlergehen lassen. – 2. Die vier Schmiede (1, 18–21). – Die vier Hörner (Mächte) der Völkerwelt, unter deren Druck Gottes Volk seufzt, werden durch vier Schmiede (vgl. 6, 1–8) abgestoßen werden. – 3. Der Mann mit der Meßschnur (2, 1–13). Der HErr macht sich auf, baut Jerusalem wieder, aber diesmal ohne Mauer, denn zahllos sind seine Bewohner, da die Exulanten heimkehren und die Heiden sich ihnen anschließen. Der HErr selbst, ihre Mauer, umgibt sie mit seinem Schutze und segnet sie mit seiner Gegenwart. – 4. Der Hohepriester (3, 1–10). Satan, der Gottes Heilswerk zu nichte machen will, klagt Josua, den Hohepriester, an, um den Zorn Gottes zu erwecken; aber Gott hält ihm entgegen, daß Josua nicht errettet ist, um verworfen zu werden und reinigt selbst den Josua von seinen Sünden, ferner verheißt er ihm den Engelschutz und weissagt ihm, daß er und Serubabel ein Unterpfand für die Erscheinung des Knechtes Zemach (Messias) sind; jetzt sprengt Josua das sühnende Blut auf einen bloßen Stein in Ermangelung der Lade mit den heiligen Gesetzestafeln; an Stelle dieser fehlenden Tafeln zeigt ihm der HErr im Gesicht einen einigen für jetzt noch mit keiner Inschrift versehnen Stein, der dazu bestimmt ist, den Inhalt des neuen Bundes, des Gnadenbundes, aufzunehmen und davon Zeugnis abzulegen (mit andern Worten: er weist ihn hin auf den zwar in gewöhnlicher menschlicher Gestalt erscheinenden, aber von Gott zum Heiland der Welt gemachten und als solchen gekennzeichneten Messias). – 5. Der goldene Leuchter (c. 4). Der Leuchter ist das Bild der heiligen Gemeinde Gottes, die das Licht ihrer Erkenntnis in die Welt soll leuchten lassen; das Öl, welches dem Leuchter sein Licht gab, ist der Geist des HErrn, durch welchen das Werk gefördert wird; die Ölbäume oder Ölkinder sind Haggai und Sacharja, die Mittler des göttlichen Geistes, durch den das Werk Gottes gefördert wird. – 6. Das heilige Volk (c. 5). Der fliegende Brief ist ein Erlaß Gottes, darin für die Übertreter des Gesetzes der Fluch steht. Das Epha ist ein großes Maß, das Weib ist die Macht der Verführung zur Gottlosigkeit; Sinear ist Babel. Also die Macht der Verführung wird aus dem heiligen Land weggeführt, an einen ihr entsprechenden Ort, nämlich an die unreine Stätte des zerstörten, widergöttlichen Babel, um dort zu bleiben. – 7. Die vier Wagen (6, 1–8). Die zwei Berge sind der Zion und der Morija, der Ort, von dem die Wagen ausgehen, ist das Heiligtum des HErrn. Ehern ist die Kriegsfarbe. Die Wagen entsprechen den Winden (c. 5) und sind nach c. 1, 8 die Engelheere Gottes, durch welche er alle feindselige Gewalt auf Erden überwindet, vor allem im Land gegen Mitternacht, der Heimat des Hauptbedrängers des heiligen Volkes.

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 Anhang 6, 9–15. Die Doppelkrone. Fromme Männer aus Babel kommen nach Jerusalem, um Trost zu empfangen für diese betrübte Zeit. Ihnen zur Stärkung krönt Sacharja den Hohepriester mit der Doppelkrone und in ihm den Vorgänger des Zemach, der die Priester- und die Königskrone tragen wird. Also mit dem Königtum in Israel und mit dem Hause Gottes ist’s nicht aus: