Seite:Ferdinand Wilhelm Weber - Kurzgefaßte Einleitung in die heiligen Schriften (11. Auflage).pdf/77

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

an Israel gethan (29, 1–8), folgt die Aufforderung, mit dem HErrn jetzt in den Bund zu treten (9–14) unter Hinweis auf die Strafen des Abfalls (15–28), aber auch auf die endliche Wiederbegnadigung bei ernster Buße und Rückkehr zum HErrn (30, 1–14). Endlich wird das Volk feierlich beschworen, von dem vorgelegten Segen und Fluch den Segen zu wählen (15–20).

 Zweiter Hauptteil: Moses Abschied und Tod c. 31–34.

 Mose sagt dem Volke und dem Josua des HErrn Beistand bei der Eroberung Kanaans zu (31, 2–8) und befiehlt den Priestern die Aufbewahrung und öffentliche Vorlesung des Gesetzbuches in jedem siebenten Jahre (9–13). Dann empfängt er vom HErrn den Auftrag, ein Lied abzufassen zum Zeugnis wider die Abtrünnigkeit des Volkes (14–23). Endlich wird die Übergabe des zum Abschluß gebrachten Gesetzbuches an die Leviten gemeldet (24–27) und der Vortrag des Liedes vor dem Volke angekündigt (28–30).

 Das Lied Moses selbst handelt (vgl. 31, 19) von der unwandelbaren Treue des HErrn gegenüber der Verkehrtheit des treulosen Volkes. Nach einem feierlichen Eingang (32, 1–5) wird der Gedanke: der HErr ist untadelig und gerecht in seinem Walten, Israel aber handelt verderbt und verkehrt, als Thema an die Spitze gestellt und dieser Gedanke dann so ausgeführt, daß zuerst die Thorheit des Abfalls der Israeliten vom HErrn aufgedeckt (6–18), hierauf der göttliche Ratschluß der Verwerfung und Bestrafung des abtrünnigen Geschlechtes dargelegt wird, in dessen Durchführung ihm nur die Rücksicht auf seine eigene Ehre Einhalt gebietet (19–28); von dem verblendeten Volk ist keine Sinnesänderung zu erwarten, daher das beschlossene Gericht eintreten muß (29–35); doch wenn der HErr auch sein Volk richten muß, – um seiner Knechte willen (vgl. Jesaja 65, 8) wird er sich erbarmen, und nachdem er den Rest zur Erkenntnis gebracht hat, daß er allein Gott sei, wendet er sich zum Gericht über Israels Feinde, die ja zugleich seine Feinde sind, und erlöst sein Volk (36–43).

 Nachdem Mose den Segen über alle Stämme Israel, sonderlich den Priesterstamm Levi gesprochen – den übrigens ein anderer, als er, niedergeschrieben hat – (c. 33), stieg er auf den Berg Nebo, sah das Land der Verheißung, starb und ward begraben. An seine Stelle trat Josua als Führer des Volkes Israel (c. 34).


§ 26.
Das Buch Josua.

 1. Den Namen trägt das Buch, weil es die Geschichte der Theokratie unter Josuas Leitung enthält. Es beginnt mit der Berufung Josuas zur Führung Israels 1, 1 ff. und schließt mit seinem Tode 23, 29 ff. Es reiht sich aufs engste an den Pentateuch an, zu dem es sich wie eine Fortsetzung verhält.

 2. Als Verfasser bezeichnet die jüdische Überlieferung Josua,