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 a) Der Anfang derselben geschah durch den wunderbaren Fall der festen Stadt Jericho (5, 13–6, 27); der Angriff auf Ai ist erst vergeblich; nach geschehener Sühnung der durch Achans Vergehen auf die Gemeinde gebrachten Schuld aber erfolgt die Eroberung dieser Stadt (7, 1–8, 29); nunmehr wird auf dem Ebal und Garizim Dank geopfert und Segen und Fluch für Übertretung und Erfüllung des Gesetzes verkündigt (8, 30–35).

 b) Die weitere Eroberung des Landes vollzieht sich durch die Unterwerfung der Gibeoniten, die durch List ein Bündnis mit Israel erlangt hatten, das sie vor Ausrottung bewahrte (c. 9) und die beiden großen Siege über die verbündeten Könige Kanaans im Süden (c. 10) und im Norden (c. 11) mit der Einnahme der festen Städte des Landes. Der erste Teil schließt mit dem Verzeichnis der besiegten Könige Kanaans (c. 12).

 Zweiter Teil: Die Verteilung des Landes c. 13–22.

 Josua erhält von Gott den Befehl, das ganze Land, obwohl einzelne Distrikte noch nicht erobert sind, an die 91/2 Stämme zur Einnahme zu verteilen, nachdem 21/2 Stämme ihr Gebiet schon auf der Ostseite des Jordans empfangen haben; dieses Gebiet wird nach seinen Grenzen beschrieben (c. 13) Es folgt dann die Verteilung des diesseitigen Landes und zwar

 a) im Lager zu Gilgal. Hier erhielten ihr Erbteil zuerst Kaleb (c. 14), sodann durchs Los die Stämme Juda (c. 15) und Joseph, d. i. Ephraim und Halbmanasse (c. 16 und 17);

 b) zu Silo, wo die Stiftshütte aufgerichtet und das zu verteilende Land vorher schriftlich aufgenommen worden war (c. 18, 1–10); hier empfingen die Stämme: Benjamin (11–28), Simeon, Sebulon, Isaschar, Asser, Naphthali und Dan (c. 19) ihre Erbteile. Hierauf wurden

 c) die Zufluchtsstädte bestimmt (c. 20); den Leviten wurden von den zwölf Stämmen 48 Städte zum Wohnen eingeräumt, davon dreizehn dem Priestergeschlecht zufielen (c. 21), und endlich die transjordanischen Krieger von Josua in ihre Erbteile entlassen (c. 22), welche einen bemerkenswerten Beweis von der damals im Volk herrschenden theokratischen Gesinnung ablegen (vgl. besonders v. 22–29).

 Schluß des Buches c. 23, 24.

 Zur festen Gründung Israels in der Treue gegen Jehova versammelt Josua gegen das Ende seines Lebens die Volkshäupter um sich, ermahnt sie zur Meidung aller Verbindung mit den Heiden (c. 23), und erneuert dann auf dem Landtage zu Sichem, unter Erinnerung an alle Wohlthaten Gottes von Abrahams Berufung an bis zur Einnahme Kanaans, den Bund Israels mit Jehova (c. 24, 1–28). Mit dem Lebensende Josuas schließt das Buch (v. 29–33).


§ 27.
Das Buch der Richter.

 1. Der Name bezieht sich auf den Inhalt. Unser Buch stellt nämlich die Geschichte der Theokratie zur Zeit und unter der Leitung der Richter dar.