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Baalsaltar seines Vaters zerstört und Jehova ein Opfer dargebracht (25–32). Gideon sammelt, vom Geiste des HErrn getrieben, ein Heer aus den nördlichen Stämmen, und erbittet sich und erhält von Gott Zeichen für den Sieg (33–40). Das versammelte Heer mustert Gideon (7, 1–8); mit einer kleinen ausgewählten Schar zieht er in den wundersamen nächtlichen Kampf und gewinnt den Sieg (9–22). Er verfolgt die Feinde bis an den Jordan, wo sie von den Ephraimiten, die den Jordan besetzt hielten, erwartet und geschlagen wurden (7, 23–8, 3). Um sie ganz aufzureiben verfolgt Gideon die Entronnenen bis an die Ostgrenze von Gilead und schlägt sie da aufs Haupt (4–12). Auf der Rückkehr züchtigt er die Städte Sukkoth und Pnuel und tötet die gefangenen Könige Midians (13–21). Nach diesem Siege wollte das Volk dem Gideon das erbliche Königtum übertragen, aber Gideon wies es ab; dagegen meinte er, in seiner Stadt, da ihm Gott erschienen war, ein Heiligtum errichten zu dürfen (22–27). Dafür ereilte aber sein Haus das Gericht Gottes, denn nachdem Gideon selbst in gutem Alter gestorben, vergaß man der Dankbarkeit gegen die Seinen (28–35); dazu warf sich Abimelech durch Ermordung seiner Brüder mit Hilfe der Sichemiten zum Könige auf (9,1–6). Jotham, der einzige von Gideons 70 Söhnen, der dem Blutbade entgangen war, hält in einer Parabel den Sichemiten ihr Unrecht am Hause Gideons vor und droht ihnen Gottes Strafe (7–21), welche kurze Zeit darnach zuerst über Sichem hereinbrach (22–49), sodann aber auch den Abimelech erreichte (50–57). – Nach Abimelech verwalteten Thola und Jair die Stämme Israels (10, 1–5).

3. Die Unterdrückung Israels durch die Ammoniter und Philister. Jephtas und Simsons Thaten 10, 6–c. 16.

 a) Als Einleitung zu diesem ganzen Abschnitt wird c. 10, 6–18 berichtet der wiederholte Abfall Israels (6) und dann summarisch die gleichzeitige Strafe durch die Philister und Ammoniter (7–9), endlich die göttliche Zurechtweisung des götzendienerischen Israels (10-16). Mit v. 17 und 18 wird die Geschichte Jephtas eingeleitet, c. 11, 1–11 erzählt uns Jephtas Herkunft und seine Erwählung zum Fürsten und Richter Israels, v. 12–28 die Verhandlung Jephtas mit dem Könige der Ammoniter, v. 29–33 wie Jephta, weil die Verhandlungen vergeblich bleiben, zum Schwert greift und die Ammoniter schlägt, wobei er ein Gelübde thut, das er nach v. 34–40 bei seiner Rückkehr mit der Opferung seiner eigenen Tochter erfüllt. – Die Ephraimiten, wieder eifersüchtig wie unter Gideon, überfallen Jephta und die Gileaditen, weil diese die Ammoniter allein bekriegten, werden aber völlig geschlagen (12, 1–6). Jephta richtete noch sechs Jahre das Volk (v. 7). Auf ihn folgen als Richter Ebzan, Elon und Abdon (v. 8–15).

 b) Während Jephta das Ostjordanland befreite, lag das Westjordanland unter dem Drucke der Philister (13, 1). Zur Hilfe in dieser Not erweckte der HErr den Simson, dessen wunderbare Geburt ihn als einen Auserwählten Gottes zu erkennen gibt (c. 13). Um an die Philister zu kommen, ehelicht er eine Philisterin und er findet bei der Hochzeitsfeier Anlaß, den Philistern seine