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rings umher und durch Bestellung der Reichsbeamten (c. 8), überhebt sich aber seiner Macht nicht, sondern thut wohl am Hause Sauls (c. 9).

 Dritter Abschnitt c. 10–20: Davids Fall. Seine Erniedrigung und Wiedererhöhung. Sünde und Strafe. Buße und Gnade.

 Während des ammonitisch-syrischen Krieges (c. 10) begeht David, der in Jerusalem zurückgeblieben war (11, 1), die zwiefache Sünde des Ehebruchs mit der Bathseba und der Ermordung ihres Mannes, des Uria (c. 11). Da Nathan ihn straft, thut er Buße und erhält Vergebung, aber die zeitlichen Strafen der Sünden muß der HErr über ihn und sein Reich kommen lassen. Das Kind des Ehebruchs muß sterben (c. 12), Amnon zur Rache für die Schändung Thamars durch deren Bruder Absalom fallen (c. 13). Dieser flieht hierauf zu seinem Schwiegervater nach Gesur und lebt in der Verbannung, bis er endlich durch List Joabs die Rückkehr erlangt (c. 14). Aber Absalom bleibt nicht ruhig, sondern erregt einen Aufruhr wider David und zwingt den Vater zur Flucht aus Jerusalem (15, 1–16, 14), worauf er seinen königlichen Einzug in Jerusalem hält. Er beschläft auf Ahitophels Rat des Königs Kebsweiber (vgl. 12, 8). Auf Husais Rat unterläßt er, dem Worte Ahitophels zuwider, den David sofort zu verfolgen. Vielmehr will er zusehen, bis ganz Israel sich um ihn sammelt. Während dieser Zeit kann auch David, von allem benachrichtigt, sich rüsten (16, 15–17, 23). Absalom zieht nun wirklich gegen David in den Krieg; sein Heer wird aber geschlagen und er selbst getötet. David aber achtet mehr des Todes Absaloms, als seines Sieges (17, 24–19, 1). David wird nun vom Volk wieder eingeholt und nimmt wieder Besitz von seinem Reich (19, 2–40). Nun entsteht aber Streit zwischen Juda und Israel über die Einholung des Königs (19, 41–44), und Seba benützt diese Lage zu einem neuen, aber erfolglosen Aufruhr wider David (20, 1–22). Das Reich Davids befestigt sich wieder; daher zum Schluß die Aufzählung der Reichsbeamten (23–26).

 Vierter Abschnitt c. 21–24: Beschluß der Regierung Davids.

 Auch nach Sauls Tode ergeht Gottes Gericht über sein Haus für den an den Gibeoniten verübten Frevel (21, 1–14), David aber kann den HErrn rühmen für die Errettung aus der Hand aller seiner Feinde (21, 15–22). Im letzteren Abschnitte werden als geschichtliche Einleitung zu c. 22 einzelne Thaten der Helden Davids in den Philisterkriegen aufgezählt. In c. 22 preist David den HErrn in einem Dank- und Lobpsalm als Erretter aus allen Gefahren im Kampfe mit den Feinden (2–4), indem er 1. die wunderbare Errettung aus allen Drangsalen der Saulischen Verfolgungszeit unter dem Bilde einer außerordentlichen Gotteserscheinung schildert (5–20) und zugleich den Grund der Errettung angibt (21–28), sodann 2. den Nutzen des göttlichen Beistandes zum siegreichen Kampfe gegen auswärtige Feinde seines Königtums verkündet (29 bis 46), und zuletzt 3. mit wiederholtem Preise Gottes für die ganze Fülle seiner herrlichen Machtthaten schließt (47–51). In seinen „letzten Worten“ verkündet er endlich den gerechten Herrscher aus seinem Samen, in welchem die