Seite:Ferdinand Wilhelm Weber - Kurzgefaßte Einleitung in die heiligen Schriften (11. Auflage).pdf/96

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ahabs c. 12–16, 28. Die Sünde Jerobeams in Israel, Abfall und Bekehrung im Hause Judas.

 Die zehn Stämme fallen vom Hause David ab und gründen unter Jerobeam das Reich Israel mit gesondertem Königtum und Gottesdienst (c. 12). Gegen den abgöttischen Kultus in Bethel ergeht die Weissagung Gottes (c. 13, 1–10), deren Ernst sofort an dem Propheten erwiesen wird, der sie auszusprechen hatte (11–32), aber ohne daß Jerobeam umkehrt (33–34). Ahija weissagt nun dem Jerobeam die Ausrottung seines Hauses, seinem Reiche aber den Untergang (14, 1–18). Im Reiche Juda führt Rehabeam nach anfänglich guter Regierung den Götzendienst ein und wird dafür von Jehova der Gewalt der Heiden preisgegeben (14, 21–28). Abija, sein Nachfolger, teilt die Gesinnung Rehabeams, nur um Davids willen verlieh Jehova seinem Throne Bestand im Kriege wider Israel (15, 1–8). Asa thut den Götzendienst ab, aber im Kriege gegen Israel ruft er die Syrer zu Hilfe (9 bis 24). – In Israel erfüllt sich in der Ermordung des Nadab durch Baësa das Gericht über Jerobeam (15, 25–31), in dem raschen Untergang des Hauses Baësas aber wie des Mörders Simri der Fluch über die Sünde Jerobeams (15, 33–16, 20). Dennoch bleibt Omri in dieser Sünde und steigert sie zum höchsten Grad (16, 21–28).

 II. Von der Thronbesteigung Ahabs bis zum Tode Jorams von Israel und Ahasjas von Juda I, c. 16, 29–II, c. 10, 27. Der Baalsdienst und die Propheten Jehovas.

 1. Von dem Kälberdienst Jerobeams schreitet Ahab, unter dem Einfluß seiner phöniz. Gemahlin Isebel, fort zum Baalsdienst (I c. 16, 29–34). Als Strafe hiefür kündet Elija, der Prophet, eine Dürre und Hungersnot an; er selbst wird während derselben zum Zeichen für das Volk, daß Jehova, der ihn sendet, der rechte Gott sei, wunderbar erhalten; in derselben Wunderkraft erhält er die Witwe, die ihn aufgenommen, und erweckt ihren Sohn vom Tode (c. 17). Nachdem Ahab durch das schwere Strafgericht so weit mürbe gemacht worden ist, daß er dem Propheten gehorcht, so wird auf dem Karmel vor allem Volk der Beweis geführt, daß Jehova der rechte Gott sei, zugleich aber an den Baalspropheten das Gericht vollstreckt (c. 18). Hierauf beugt sich aber Isebel noch nicht vor Jehova, sondern läßt Elija verfolgen, welcher, innerlich angefochten ob der Erfolglosigkeit seines Wirkens, in die Wüste flieht, von Jehova aber auf dem Horeb zurechtgewiesen und getröstet wird (19, 1–18). Elija muß in Elisa einen Nachfolger berufen (19–21). Der doppelte Sieg Ahabs über Benhadad lockt ersteren abermals zur Bekehrung (c. 20). Die Beraubung und Ermordung Naboths aber wird endlich Anlaß zur Verkündigung des Strafgerichts über Ahab und Isebel; doch demütigt sich Ahab und das Gericht wird bis nach seinem Tode verschoben (c. 21). – In Juda läßt sich Josaphat trotz prophetischer Warnung zu einem gemeinschaftlichen Feldzug wider die Syrer zu Ramoth verleiten, muß aber in dem unglücklichen Ausgang Gottes Mißfallen an dieser Verbindung inne werden (22, 1–40). Seine