princeps, 1176 als Slavorum princeps[1]; sein Bruder Boguslav nennt sich im Siegel dei gratia princeps Liuticiorum.[2] Daneben bedienen sie sich freilich auch seit 1170 des Titels dux Slavorum[3] oder Pomeranorum[4], auch Leuticiae[5], welcher ihnen, worauf wir zurückkommen, im J. 1181 vom Kaiser ausdrücklich verliehen wurde, und später durchaus der gebräuchliche war. Doch ist vereinzelt der frühere Titel auch später noch nachzuweisen; Boguslav urkundet 1184 als princeps Pomeranorum, Grimislav 1198 als unus de principibus Pomeraniae, Boguslav und Kasimir 1208 als Pomeranorum principes; auch in bischöflicher Urkunde heissen beide 1216 principes.[6] Es zeigt sich hier überhaupt ein vielfaches Schwanken der Titel; ausnahmsweise begegnen wir auch dem Herrentitel; so 1236 dem dominus Werslaus de Demin, welcher sich im Siegel gleichfalls dux nennt.[7]
Bei den Herrschern von Hinterpommern scheint der Fürstentitel noch im dreizehnten Jahrhunderte der gebräuchlichste gewesen zu sein; 1230 urkunden Sambor und Svantepolk als principes Pomeranorum, 1242 heisst ersterer princeps Pomeranie.[8]
Fast ausnahmslos bedienten sich die Herrscher von Rügen des Fürstentitels; Jaromar I. heisst 1188 in bischöflicher, 1193 in eigener Urkunde princeps Rujanorum[9] und er und seine Nachfolger scheinen dann nie einen andern Titel geführt zu haben; auch den Nachfolger bei Lebzeiten des Vaters finden wir als Rujanorum junior princeps bezeichnet[10]; es scheint ganz vereinzelt zu sein, wenn sich Witzlaw 1224 nur Rujanorum dominus nennt.[11] Der Fürstentitel von Rügen wurde dann auch noch, als es seit 1325 mit Pommern vereint war, von den pommerschen Herzogen neben dem herzoglichen fortgeführt.[12]
In Mecklenburg finden wir den Titel Princeps nur im Beginne11 des dreizehnten Jahrhunderts von den Herrschern gebraucht; Heinrich Burwin urkundet als princeps Magnipolensis oder Magnopolitanorum princeps et dominus und 1219 als dei gratia princeps Slavorum, während er sich im Siegel einfach Burwinus Magnopolensis nennt[13]; auch vom Bischof von Schwerin und 1210 vom Bischofe von Lübeck wird er als princeps Magnopolitanus und de Michelenburg bezeichnet[14] und sein Sohn Niklot nennt sich 1220 Nicholaus Burwini Magnopolensis principis filius.[15] Das könnte genügen, um den spätern Titel eines Fürsten von Wenden auch ohne Rücksichtnahme auf den Reichsfürstenstand zu erklären; aber der stehende Titel war hier im dreizehnten und im Beginne des vierzehnten Jahrhunderts nicht Princeps, sondern Dominus,
indem die Herrscher sich einfach als dominus Slaviae[16], oder als
- ↑ Dreger 10. 20. Lisch 1, 7.
- ↑ Raumer n. 1380.
- ↑ Dreger 10. 11. 19. 29 u. s. w.
- ↑ Dreger 15. 17. 23. 24 u. s. w.
- ↑ Dreger 36.
- ↑ Dreger 34. 59. 75. 85.
- ↑ Riedel 1. 17.
- ↑ Dreger 135. 229.
- ↑ Dreger 51. 52.
- ↑ Dreger 264. 296.
- ↑ Lüb. UB. 1, 188.
- ↑ z. B. Voigt 3, 193.
- ↑ Lüb. UB. II, 1, 29. Lisch 2,1.
- ↑ Lisch 2, 5. Lünig 17, 295.
- ↑ Lüb. UB. 1, 2.
- ↑ Riedel 1, 200 u. öfter.
Julius von Ficker: Vom Reichsfürstenstande. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1861, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ficker_Vom_Reichsf%C3%BCrstenstande_059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)