Seite:FizeauLichtäther1853.djvu/7

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In der von Fresnel angenommenen Hypothese, wo der Aether theilweise mitgezogen würde, giebt die Rechnung 0,40 d. h. eine der beobachteten sehr nahe kommende Zahl, und der Unterschied zwischen beiden würde sehr wahrscheinlich noch geringer geworden seyn, wenn es möglich gewesen wäre, in die Berechnung der Geschwindigkeit des Wassers eine Berichtigung aufzunehmen, die man in Ermangelung hinreichend genauer Data vernachlässigen mußte, nämlich die in Betreff der ungleichen Geschwindigkeit der verschiedenen Wasserfäden. Nach Abschätzung dieser Berichtigung auf die wahrscheinlichste Weise ersieht man, daß sie die theoretische Zahl zu vergrößern und folglich der beobachteten zu nähern strebt.

Ein ähnlicher Versuch wie der eben beschriebene wurde zuvor mit bewegter Luft angestellt, und ich habe dabei gefunden, daß die Bewegung der Luft durchaus keine merkliche Verschiebung der Fransen bewirkt. Unter den Umständen, unter denen dieser Versuch gemacht wurde, und bei einer Geschwindigkeit von 25 Metern in der Sekunde, welche die Luft besaß, findet man, in der Hypothese der Fortschleppung des Aethers, daß die doppelte Verschiebung 0,82 seyn müßte.

Nach der Hypothese von Fresnel würde dieselbe Verschiebung nur 0,000465 betragen, d. h. ganz unmerklich seyn. Die scheinbare Unbeweglichkeit der Fransen bei dem mit bewegter Luft angestellten Versuch ist also ganz im Einklang mit Fresnel’s Theorie.

Als ich nach Festellung dieser negativen Thatsache dieselbe gemäß den verschiedenen Hypothesen über den Aether zu erklären suchte, in solcher Weise, daß zugleich dem Aberrationsphänomene und dem Versuch des Hrn. Arago genügt würde, schien es mir nothwendig, mit Fresnel anzunehmen, daß die Bewegung der Körper eine Aenderung in der Geschwindigkeit des Lichts bewirken, und daß diese Geschwindigkeitsänderung mehr oder weniger groß sey für verschiedene Mittel, je nach der Stärke, mit welcher sie das Licht brechen; so daß sie in