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auf eine andere Zeit zu verschieben mir vornehme. Gewährt mir Gott ein längeres Leben, so will ich nach Vollendung dieses Werkes auch noch an jene Arbeit herangehen. 26 Nunmehr will ich mich zur eigentlichen Erzählung wenden. Einiges über die Erschaffung der Welt werde ich nach den Worten des Moyses voranschicken. Dies fand ich in den heiligen Büchern aufgezeichnet, und es verhält sich damit also, wie folgt.

Erstes Kapitel.
Die Einrichtung der Welt und die Anordnung der Elemente.

(1.) 27 Im Anfange erschuf Gott Himmel und Erde. Da diese aber noch dem Anblicke entzogen und in tiefer Finsternis verborgen war, während der Geist über ihr schwebte, befahl Gott, dass das Licht werde. 28 Nach dessen Erschaffung betrachtete Gott die ganze Masse und schied das Licht von der Finsternis. Und die Finsternis nannte er Nacht, das Licht aber Tag, Morgen den Beginn des Lichtes, und Abend den Beginn der Ruhe. 29 Und dieses war der erste Tag. Moyses aber nannte ihn einen Tag. Den Grund hierfür könnte ich schon jetzt angeben. Weil ich jedoch versprochen habe, die Gründe aller Dinge in einem besonderen Werke zu erörtern, werde ich es bis dahin verschieben. 30 Sodann setzte Gott über das Ganze am zweiten Tage den Himmel, weil er ihn von dem Übrigen getrennt für sich angebracht wissen wollte. Und er umgab ihn mit Kristall und machte ihn feucht und wasserreich, damit Regen entstehe zur Befruchtung des Bodens. 31 Am dritten Tage erschuf er das Land und umgab es von allen Seiten mit Meer. An demselben Tage sind Pflanzen und Samen der Erde entsprossen. Am vierten Tage erleuchtete er den Himmel mit Sonne, Mond und anderen Sternen; allen wies er Bewegung und Bahn an, wodurch Zeit- und Witterungsverhältnisse entstanden. 32 Am fünften Tage entsandte er die Fische und Vögel, jene in die

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/17&oldid=- (Version vom 4.8.2020)