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Tiefe, diese durch die Lüfte. Zugleich paarte er sie, damit sie sich fortpflanzten, und ihr Geschlecht wachse und sich vermehre. Am sechsten Tage aber erschuf Gott die Vierfüssler, männliche und weibliche, und an diesem bildete er auch den Menschen. 33 So ist nach Moyses die Welt mit allem, was auf ihr ist, in diesen sechs Tagen erschaffen worden. Am siebenten Tage aber habe Gott geruht und keine Arbeit verrichtet. Daher enthalten auch wir uns an diesem Tage der Arbeit und nennen ihn Sabbat, was in hebräischer Sprache „Ruhe“ bedeutet.

(2.) 34 Bevor nun Moyses nach dem siebenten Tage in der Schilderung fortfährt, beschreibt er die Erschaffung des Menschen wie folgt. Gott bildete den Menschen, indem er Staub von der Erde nahm und diesem Geist und Seele einhauchte. Und dieser Mensch hiess Adam, das heisst in hebräischer Sprache „rot“, weil er aus roter weicher Erde gemacht ist, die die jungfräuliche und wahre Erde darstellt. 35 Gott führte alsdann dem Adam die einzelnen Tiergeschlechter zu und zeigte ihm Männchen und Weibchen; und Adam gab ihnen Namen, die sie heute noch haben. Da Gott aber sah, dass Adam der Gesellschaft und Gemeinschaft eines Weibes entbehrte (denn es war noch keines da) und sich über der anderen Lebewesen Gebaren verwunderte, nahm er ihm im Schlafe eine Rippe und bildete daraus ein Weib. 36 Und als er sie ihm zuführte, erkannte Adam, dass sie aus ihm gemacht sei. Ein Weib heisst in hebräischer Sprache Issa; sie aber wurde Eva genannt, das heisst „Mutter aller Lebendigen.“

(3.) 37 Er erzählt dann weiter, Gott habe gegen Osten einen Garten gepflanzt, prangend in mancherlei Gewächsen. Unter diesen sei ein Baum des Lebens gewesen, und ein anderer der Erkenntnis des Guten und Bösen. 38 In diesen Garten habe Gott den Adam mit seinem Weibe geführt und ihnen aufgetragen, die Gewächse zu pflegen. Bewässert aber wird dieser Garten von einem einzigen Flusse, der die ganze Landschaft

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/18&oldid=- (Version vom 4.8.2020)