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Geschenk annahm. 182 Als nun der König der Sodomiter den Abram bat, die Beute für sich zu behalten und ihm nur die befreiten Sodomiter auszuliefern, erklärte Abram, er könne diese Bedingung nicht annehmen; von der Beute wolle er nur das nehmen, was seine Leute zum Lebensunterhalt gebrauchten, wie auch ein Teil seinen befreundeten Mitkämpfern gebühre, nämlich dem Escholes, Enner und Mambres.

(3.) 183 Gott aber gefiel dieses tugendhafte Benehmen Abrams, und er versprach ihm Lohn für seine Ruhmesthaten. Dieser aber meinte, wozu ihm der Lohn dienen solle, da er doch keine Nachkommen habe (bis dahin nämlich war er ohne Kinder). Da verhiess ihm Gott einen Sohn, und sein Geschlecht solle zahlreich werden wie die Sterne des Himmels. 184 Und Abram brachte Gott ein Opfer nach seiner Vorschrift und nach folgender Weise: Er nahm ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder, auch eine Turteltaube und eine andere Taube und zerteilte sie nach Vorschrift, doch die Vögel zerteilte er nicht. 185 Als dann die Vögel, ehe der Altar errichtet war, nach dem Blute lüstern umherflogen, erscholl Gottes Stimme, die verkündete, seine Nachkommen würden vierhundert Jahre lang in Aegypten böse Nachbarn haben; dann aber würden sie nach schweren Leiden ihre Feinde überwinden, ausziehen und nach Besiegung der Chananäer deren Land und Städte in Besitz nehmen.

(4.) 186 Abram aber wohnte damals bei einer Eiche, die Ogyges genannt wurde; dieser Ort liegt in Chananaea, nicht weit von Chebron. Und da er darüber betrübt war, dass seine Gattin ihm noch keine Nachkommen geboren, flehte er demütig zu Gott, ihm einen Sohn zu schenken. 187 Gott aber ermahnte ihn, zu hoffen: wie er ihn aus Mesopotamien glücklich herausgeführt habe, so werde er ihm auch Kinder gewähren. Sarra führte ihm auf Geheiss Gottes eine ihrer Mägde, Agar, eine Aegyptierin, zu, damit er von ihr Kinder erhielte. 188 Als aber die Magd schwanger geworden war, trachtete sie

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/42&oldid=- (Version vom 4.8.2020)