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Volkes.“ 206 Von Moab stammen die Moabiter, die noch jetzt ein grosses Volk bilden, von Amman die Ammaniter; beide Völker bewohnen Coelesyrien. So ist Lot von den Sodomitern weggezogen.

Zwölftes Kapitel.
Von Abimelech; ferner von Ismaël, dem Sohne Abrams, und seinen Nachkommen, den Arabern.

(1.) 207 Abram aber wanderte nach Gerara, einer Stadt Palaestinas, indem er die Sarra für seine Schwester ausgab, und zwar aus Furcht, wie er dies auch früher gethan. Er fürchtete nämlich den Abimelech, den König der Bewohner dieses Ortes, der die Sarra liebte und vor Begierde brannte, sie zu schänden. 208 Gott aber unterdrückte dieses schändliche Verlangen, indem er ihm eine schwere Krankheit schickte. Und da die Ärzte ihn schon aufgegeben hatten, wurde er durch ein Traumgesicht ermahnt, dem Weibe des Fremdlings kein Unrecht zuzufügen. Als er sich nun besser fühlte, zeigte er seinen Freunden an, dass Gott ihm diese Krankheit gesandt habe, um ihn vor der Verletzung des Gastrechts zu bewahren, denn das Weib sei nicht die Schwester des Fremdlings, sondern seine Gattin; und es sei ihm verheissen worden, er werde in Gottes Huld stehen, wenn er jenen von der Sorge um sein Weib befreie. 209 Er beschied dann den Abram auf den Rat seiner Freunde zu sich und hiess ihn keine Besorgnis um Sarra haben, denn sie werde unbehelligt bleiben und unter Gottes Schutz ohne Unbill ihm wieder zugeführt werden. Bei Gott und dem reinen Gewissen des Weibes aber beschwur er, er würde sie nie begehrt haben, wenn er gewusst, dass sie verheiratet gewesen sei; da er sie aber für seine Schwester gehalten habe, glaube er nichts Unrechtes gethan zu haben. 210 Abram möge ihm wohlgesinnt bleiben und Gottes Gnade für ihn erbitten. Wolle er nun bei ihm bleiben, so solle es ihm an nichts fehlen,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/46&oldid=- (Version vom 4.8.2020)