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König, durch dessen Güte er doch zu seiner Würde gelangt sei, mit dem blossen Schrecken davonkommen zu lassen. 182 Wenn er sich darüber entrüste, dass man ihn vor Gericht geladen habe, so müsse er doch auch bedenken, dass er entkommen sei, und für seine Rettung sich dankbar beweisen, statt sich durch Gewaltthätigkeit unerkenntlich zu zeigen. 183 Er solle auch wohl erwägen, dass Gott die Wechselfälle des Krieges lenke, sodass der Ausgang des Feldzuges unsicher sei und er auf den Sieg nicht rechnen könne, wenn er den ihm befreundeten König angreife, der ihm nur Wohlthaten erwiesen und nicht das Geringste gegen ihn verbrochen habe. 184 Hierdurch liess sich Herodes denn auch erweichen und hielt seine Zukunftspläne schon hinreichend dadurch gefördert, dass er dem Volke wenigstens seine Macht gezeigt habe. So standen damals die Dinge in Judaea.

Zehntes Kapitel.
Die Beziehungen der Juden zu den Römern und anderen Völkern.

(1.) 185 Inzwischen hatte Caesar sich nach Rom begeben und bereitete eine Unternehmung gegen Afrika vor, wo er Scipio und Cato angreifen wollte, als Hyrkanus zu ihm schickte und ihn um Bestätigung des bestehenden Freundschaftsbündnisses bitten liess. 186 Ich habe es nun für notwendig gehalten, hier einmal alle Ehrenbezeugungen, die unserem Volke von den Römern und deren Herrschern erwiesen worden sind, sowie die Bündnisse aufzuzählen, damit es allgemein bekannt werde, wie die Herrscher in Asien und Europa aus Achtung vor unserer Tapferkeit und Treue uns ausgezeichnet haben. 187 Viele zwar wollen aus Abneigung gegen uns das nicht glauben, was die Perser und Macedonier über uns geschrieben haben, weil die Werke dieser Geschichtschreiber nicht überall zu haben sind und in den öffentlichen

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/237&oldid=- (Version vom 12.12.2020)