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Flotte sowie ein aus Reiterei und Fussvolk bestehendes Landheer anvertrauten. Auch versprachen sie, ihn gleich nach dem Kriege, der zwischen Antonius und dem jungen Caesar (Octavianus) ausgebrochen war, zum Könige von Judaea machen zu wollen. 281 Nun geriet Malichus erst recht in Furcht vor Antipater und suchte ihn aus dem Wege zu räumen. Als sie eines Tages beide bei Hyrkanus speisten, bestach Malichus den Mundschenk des Hyrkanus, liess den Antipater vergiften und bemächtigte sich mit Hilfe von Bewaffneten, die er bereit gehalten, der ganzen Stadt. 282 Herodes und Phasaël entrüsteten sich bei der Nachricht von dem gegen ihren Vater verübten Meuchelmord; doch leugnete Malichus auf Befragen hartnäckig die That. 283 So kam Antipater ums Leben, der sich stets durch Frömmigkeit, Gerechtigkeit und Vaterlandsliebe ausgezeichnet hatte. Von seinen Söhnen nun beschloss Herodes alsbald, seinen Vater zu rächen, und zog mit Heeresmacht gegen Malichus zu Felde. Phasaël jedoch, der ältere Bruder, wollte ihn lieber mit List fangen, um nicht den Vorwurf auf sich zu laden, er habe einen Bürgerkrieg heraufbeschworen. 284 Er nahm daher zum Schein des Malichus Rechtfertigung an, that, als wenn er an dessen Unschuld glaubte, und errichtete seinem Vater ein Grabmal. Unterdessen war Herodes nach Samaria gekommen, und da er die Stadt in sehr verwahrlostem Zustande antraf, verschönerte er sie und legte die Streitigkeiten ihrer Bewohner bei.

(5.) 285 Als aber bald darauf in Jerusalem das (Pfingst-)Fest bevorstand, näherte er sich mit seinen Soldaten der Stadt. Malichus in seiner Angst riet nun dem Hyrkanus, ihn nicht einzulassen. Hyrkanus willfahrte dem Malichus und gab als Vorwand an, er könne, da das Volk sich zum Feste reinige, nicht gut eine solche Menge von Fremdlingen in die Stadt aufnehmen. 286 Herodes aber kümmerte sich nicht um des Hyrkanus Boten und rückte bei Nacht in die Stadt ein. Obwohl nun Malichus hierüber in grosse Bestürzung geriet, fiel

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/253&oldid=- (Version vom 12.12.2020)