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einen Wall bis ans Meer hin geschützten Plätze besetzt hatten, sodass nur durch einen einzigen Pass der Zugang offen stand. Doch die Götter selbst hatten sie um ihrer Frevel willen dem Verderben geweiht. 311 Brutus, der nach Philippi geflohen und dort von uns belagert worden war, wurde gleich Cassius vom Untergange ereilt. Nachdem dieselben so ihre verdiente Strafe erlitten haben, hoffen wir in Zukunft Frieden zu geniessen und Asien sich vom Kriege erholen zu sehen. 312 Den Frieden, den Gott uns geschenkt, wollen wir nun auch unseren Bundesgenossen verschaffen, sodass infolge unseres Sieges Asien gleichsam von einer schweren Krankheit zur Genesung gelangt. Da ich nun besonders deiner und deines Volkes eingedenk bin, so will ich mir angelegen sein lassen, für euer Wohlergehen zu sorgen. 313 Ich habe deshalb den einzelnen Städten geschrieben, dass sie alle Freien oder Sklaven, die von Cassius oder dessen Heerführern verkauft worden sind, sogleich in Freiheit zu setzen haben. Weiterhin bestätige ich euch alle Zugeständnisse, die ihr von meiner und Dolabellas Güte erlangt habt. Den Tyriern habe ich verboten, euch zu behelligen; auch müssen sie alles, was sie den Juden entrissen haben, denselben wieder zustellen. Den mir übersandten Kranz, aber nehme ich mit Dank an.“

(4.) 314 „Der Imperator Marcus Antonius an den Magistrat, den Senat und das Volk der Tyrier. Nachdem in Ephesus die Gesandten des Hohepriesters und Fürsten Hyrkanus bei mir Klage darüber geführt haben, dass ihr Landesteile von dessen Gebiet an euch gerissen hättet, 315 während unsere Gegner im Besitz der Gewalt waren, so befehle ich euch jetzt, weil wir für den rechtmässigen Herrscher Krieg geführt und um der Gerechtigkeit und Gottesfurcht willen diejenigen gezüchtigt haben, die weder der empfangenen Wohlthaten noch ihrer Eidschwüre gedachten, dass ihr mit unseren Bundesgenossen Frieden haltet und alles, was ihr von unseren Feinden bekommen habt, als unrechtmässiges Gut den früheren Eigentümern wieder zustellt. 316 Denn keiner von jenen Menschen hat

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/258&oldid=- (Version vom 12.12.2020)