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seine Soldaten keinen Mangel mehr zu leiden brauchten. 409 Das kam jedoch zur Kenntnis des Antigonus, der nun alsbald Abteilungen von Bewaffneten in die Umgegend schickte, um die Getreidekarawanen anzugreifen und abzufangen. Diese vollzogen seine Befehle, boten bei Jericho noch eine weitere Menge von Bewaffneten auf und lagerten sich im Gebirge, um die Karawanen zu erwarten. 410 Unterdessen blieb aber Herodes auch nicht müssig, sondern zog mit zehn halb aus Römern, halb aus Juden bestehenden Kohorten, einer Anzahl Söldner und einiger Reiterei nach Jericho. Er traf die Stadt verlassen an, und nur in der Burg befanden sich fünfhundert Mann, welche sich mit Weib und Kind hier festgesetzt hatten. Diese liess Herodes frei; die Römer aber durchzogen die Stadt, um sie zu plündern, und fanden die Häuser mit Kostbarkeiten aller Art gefüllt. 411 Hierauf legte der König eine Besatzung in die Stadt, kehrte um und wies dem römischen Heere in Idumaea, Galilaea und Samaria Winterquartiere an. 412 Dennoch erreichte es Antigonus bei Silo durch Geld, dass er einen Teil des römischen Heeres in die Stadt Lydda aufnehmen konnte, wodurch er sich des Antonius Gunst zu erwerben suchte. So kam es, dass die Römer während der Waffenruhe in grösstem Überfluss lebten.

(4.) 413 Herodes aber, dem alle Unthätigkeit zuwider war, schickte seinen Bruder Joseph mit zweitausend Mann Fussvolk und vierhundert Reitern nach Idumaea. Er selbst zog nach Samaria, brachte dort seine Mutter und seine übrigen Verwandten, welche Masada verlassen hatten, in Sicherheit, und rückte dann nach Galilaea, um einige Plätze zu nehmen, in die Antigonus Besatzungen gelegt hatte. 414 Bei starkem Schneefall kam er nach Sepphoris, und da des Antigonus Leute heimlich abzogen, gelangte er in den Besitz eines grossen Vorrates von Proviant. 415 Dann sandte er gegen eine in den Höhlen der Umgegend sich aufhaltende Räuberbande eine Reiterschar und drei Kohorten Fusssoldaten, um dem Treiben der Banditen ein Ende zu machen. Das

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/275&oldid=- (Version vom 12.12.2020)