Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/439

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er werde ihr nie wieder zugethan sein, wenn sie sich nicht mit Alexas vermählen wolle. Salome folgte dem Rate der Julia, einmal weil dieselbe des Caesars Gattin war, dann aber auch, weil sie diese Verbindung für vorteilhaft hielt. 11 Um diese Zeit schickte Herodes die Tochter des Archelaus, Alexanders Witwe, zu ihrem Vater zurück und ersetzte ihr aus seinen Mitteln die Aussteuer, um keinen Streit hervorzurufen.

(2.) 12 Die Kinder seiner Söhne liess Herodes übrigens mit grosser Sorgfalt erziehen. Alexander nämlich hatte von Glaphyra zwei Söhne, und Aristobulus von Berenike, der Tochter Salomes, drei Söhne und zwei Töchter erhalten. 13 Wenn nun seine Freunde gerade bei ihm waren, stellte er ihnen manchmal die Kinder vor, beklagte das Geschick seiner Söhne und drückte den Wunsch aus, seine Enkel möchten doch vor dem gleichen Schicksal bewahrt bleiben, vielmehr tugendhaft und liebevoll ihm die Sorgfalt vergelten, die er auf ihre Erziehung verwende. 14 Als sie das gehörige Alter erreicht hatten, verlobte er dem älteren Sohne des Alexander eine Tochter des Pheroras, einem Sohne des Aristobulus aber eine Tochter Antipaters, ferner von Aristobulus’ Töchtern die eine mit einem Sohne des Antipater und die andere mit seinem eignen Sohne Herodes, den ihm die Tochter des Hohepriester geboren hatte. Es ist nämlich bei uns Sitte, dass ein Mann gleichzeitig mehrere Gattinnen hat. 15 Diese Verlobungen schloss der König aus Mitleid mit den Waisen und in der Absicht, ihnen dadurch Antipaters Liebe zuzuwenden. 16 Antipater aber bewies den Kindern dieselbe feindselige Gesinnung, welche er gegen seine Brüder gehegt hatte, und die Zuneigung seines Vaters zu denselben reizte ihn nur noch mehr auf. Denn er war überzeugt, dass sie mächtiger als seine Brüder werden würden, besonders da, wenn sie erwachsen wären, Archelaus seinen königlichen Einfluss zu gunsten seiner Enkel aufbieten und Pheroras, welcher Tetrarch war, die eine der beiden verwaisten Jungfrauen wohl als Schwiegertochter annehmen

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/439&oldid=- (Version vom 13.12.2020)