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zumal sie ausser Sicherheit auch noch völlige Steuerfreiheit gewährte, wenigstens zu Lebzeiten des Herodes. Sein Sohn und Nachfolger Philippus erhob für kurze Zeit unbedeutende Abgaben, 28 während Agrippa der Grosse und dessen gleichnamiger Sohn den Landstrich hart bedrückten, ohne ihm jedoch etwas von seinen Freiheiten zu nehmen. Als die Römer zur Herrschaft gelangt waren, liessen sie den Bewohnern zwar auch ihre sonstigen Rechte, legten ihnen aber ungeheure Steuern auf, worüber ich an gehörigem Orte noch ausführlicher sprechen werde.

(3.) 29 Als Zamaris (so hiess der Babylonier) nach einem Leben voll Ruhm starb, hinterliess er ausgezeichnete Söhne, unter anderen auch den Jakim, der durch seine Tapferkeit berühmt wurde und seine Babylonier vornehmlich im Reiterdienst ausbildete, sodass die genannten Könige stets eine Abteilung von ihnen als Leibwache hielten. 30 Als Jakim in hohem Alter starb, folgte ihm sein Sohn Philippus, ein wegen seiner Thatkraft und sonstigen Tüchtigkeit ganz besonders erwähnenswerter Fürst. 31[WS 1] Deshalb erwies ihm der König Agrippa treue Freundschaft und beständiges Wohlwollen, und so viele Soldaten der König auch halten mochte, Philippus musste dieselben stets im Kriegsdienst unterweisen und sie bei allen Feldzügen anführen.

(4.) 32 Um aber wieder zu Herodes zurückzukehren, so war die Lage an seinem Hofe die, dass Antipater alle Macht in Händen hatte, und zwar mit Bewilligung des Königs, der auf seine Anhänglichkeit und Treue baute. Da nun Antipater seinen wahren Charakter geschickt zu verbergen wusste und bei Herodes leicht Glauben fand, so dachte er ernstlich an die Erweiterung seiner Macht. 33 Bald war er überall ein Gegenstand des Schreckens, nicht so sehr durch die Grösse seines Einflusses, als vielmehr durch seine ränkevolle Bosheit, und besonders war es Pheroras, der ihm schmeichelte, so wie er diesem gegenüber ebenfalls ein äusserst freundliches Wesen zur Schau trug, während er ihn durch die Frauen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Paragraphangabe fehlt in der griech. Textausgabe von Niese.
Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/442&oldid=- (Version vom 13.12.2020)