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des Königs und die Hinrichtung der beiden Prinzen sehr missliebig geäussert und erklärt, dass nur die Furcht vor einem gleichen Schicksal ihn selbst nach Rom und den Pheroras in seine Tetrarchie getrieben habe.

(2.) 68 Das alles stimmte mit den Aussagen der Schwester des Königs überein, und um jeden Zweifel, zu beheben, kamen noch manche Gründe hinzu. Für Antipaters Bosheit stellte nun der König zunächst dessen Mutter Doris zur Rede, nahm ihr den ganzen Schmuck ab, der einen Wert von vielen Talenten darstellte, entliess sie dann und söhnte sich mit des Pheroras Frauen wieder aus. 69 Den Zorn des Königs gegen Antipater entflammte aber aufs höchste der Samaritaner Antipater, der Verwalter seines gleichnamigen Sohnes, der auf der Folter unter anderem aussagte, Antipater habe sich ein todbringendes Gift verschafft, dasselbe dem Pheroras gegeben und ihm aufgetragen, es während seiner Abwesenheit dem Könige beizubringen, da dann am wenigsten Verdacht auf ihn fallen könne. 70 Dieses Gift habe Antiphilus, einer der Freunde Antipaters, aus Aegypten mitgebracht, worauf es von Theudion, dem Oheim Antipaters von mütterlicher Seite, an Pheroras geschickt worden sei, und so habe es des Pheroras Gattin in die Hände bekommen, der es von ihrem Manne zur Aufbewahrung übergeben worden sei. 71 Auf die Frage des Königs gestand die Gattin des Pheroras das ein, eilte dann, angeblich um das Gift zu holen, hinaus und stürzte sich vom Dache hinab, blieb jedoch am Leben, da sie auf die Füsse fiel. 72 Als sie nun wieder zu sich gekommen war, sicherte der König ihr und allen ihren Angehörigen Verzeihung zu, wenn sie ihm die volle Wahrheit gestehe, während er ihr die äussersten Qualen androhte, falls sie etwas zu verschweigen suche. Darauf versprach sie eidlich, alles der Wahrheit gemäss zu berichten, und, wie man allgemein glaubt, hat sie auch thatsächlich die Wahrheit gesagt, als sie bekannte: 73 „Das Gift ist aus Aegypten von Antiphilus geholt worden, der es von seinem

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 449. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/449&oldid=- (Version vom 13.12.2020)