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Antipater einschlug, seine Zustimmung gegeben. Als letzterer nämlich eingekerkert war, schickte Herodes einen schriftlichen Bericht über die Vorgänge an den Caesar und liess ihm zugleich mündlich die Bosheit Antipaters darlegen. 134 Bald darauf wurde ein Brief des Antiphilus, der sich in Aegypten aufhielt, an Antipater aufgefangen, den der König eröffnete und der also lautete: „Ich schicke dir den Brief der Akme unter eigener Lebensgefahr. Du weisst ja, dass ich wieder von zwei Familien alles zu fürchten habe, wenn ich ertappt werde. Ich wünsche dir übrigens guten Erfolg zu deinem Unternehmen.“ 135 Das war der Inhalt dieses Briefes. Der König suchte nun auch nach dem anderen Schreiben, doch wollte sich dasselbe nicht finden, und der Sklave des Antiphilus, der den einen Brief gebracht hatte, leugnete, noch einen zweiten erhalten zu haben. 136 Als nun der König unschlüssig hin und her überlegte bemerkte einer von seinen Freunden an dem inneren Gewande des Sklaven, der zwei Kleider übereinander trug, eine zusammengenähte Falte und vermutete in dieser Falte den zweiten Brief, was sich denn auch bestätigte. 137 Herodes griff hastig nach dem Schreiben, welches folgenden Inhalt aufwies: „Akme an Antipater. Ich habe deinem Vater den von dir gewünschten Brief geschrieben und schicke ihm die angebliche Abschrift eines von Salome an meine Herrin gerichteten Schreibens, nach dessen Lesung er, des bin ich gewiss, Salome wegen Mordversuchs zum Tode verurteilen wird.“ 138 Dieser Brief war ein scheinbar von Salome an die Herrin der Akme gerichtetes Schreiben, das Antipater dem Sinne nach der Akme in Auftrag gegeben, diese aber mit ihren eigenen Worten zu Papier gebracht hatte. Es lautete folgendermassen: 139 „Akme an den König Herodes. Da ich mir Mühe gebe, alles zu deiner Kenntnis zu bringen, was gegen dich ins Werk gesetzt wird, so habe ich mit eigener Lebensgefahr, doch zu deinem Nutzen einen Brief Salomes an meine Herrin, der in meine Hände fiel, abgeschrieben und schicke dir denselben.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 461. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/461&oldid=- (Version vom 13.12.2020)