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(2.) 193 Noch ehe der Tod des Königs bekannt geworden war, entliessen Salome und Alexas die in der Rennbahn eingeschlossenen Juden nach Hause mit dem Bemerken, der König befehle ihnen heimzukehren und ihren Beschäftigungen wieder obzuliegen. Hiermit erwiesen die beiden dem gesamten Volke eine grosse Wohlthat. 194 Allmählich verbreitete sich nun die Nachricht vom Ableben des Herodes im Volke; Salome und Alexas aber beriefen das ganze Heer in das Theater zu Jericho und lasen zunächst das Schreiben vor, welches der König an seine Soldaten gerichtet hatte und worin er ihnen für ihre Treue und Ergebenheit dankte und sie bat, dieselbe Gesinnung auch auf seinen zum Könige ernannten Sohn Archelaus zu übertragen. 195 Darauf las Ptolemaeus, dem das Siegel des Königs anvertraut war, das Testament vor, welches aber, um Gültigkeit zu erlangen, erst vom Caesar bestätigt werden musste. Sogleich erhob sich nun ein allgemeines Freudengeschrei zu Ehren des Archelaus, und Soldaten wie Offiziere gelobten diesem dieselbe Treue und Anhänglichkeit, die sie seinem Vater erwiesen hatten; auch flehten sie Gottes Segen auf seine Regierung herab.

(3.) 196 Alsdann bereitete man dem Könige das Leichenbegängnis, welches Archelaus mit verschwenderischer Pracht ausstattete. 197 Herodes wurde auf einem goldenen, mit vielen und kostbaren Edelsteinen verzierten Tragbett zu Grabe getragen, dessen Decke von Purpur glänzte, und auch der Leichnam selbst war mit dem Königspurpur bekleidet. Auf dem Haupte ruhte ein Diadem mit überragender Krone von Gold, und die Rechte hielt das Scepter. 198 Das Tragbett umgaben des Königs Söhne und die grosse Menge seiner Verwandten, an welche sich die nach Völkerschaften abgeteilten und mit deren Namen bezeichneten Soldaten anschlossen, und zwar in folgender Ordnung. Zuerst schritt die Leibwache einher, dann folgten der Reihe nach die Thraker, Germanen und Gallier, alle in voller Rüstung, 199 und hieran schlossen sich die übrigen Krieger mit ihren Führern

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/472&oldid=- (Version vom 13.12.2020)