Seite:Fortsetzung der freymüthigen Betrachtungen über die Landwirthschaft in Franken.pdf/8

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die Räder des ökonomischen Uhrwerks in einander greifen, seine Blicke müssen auch in das Innere der ökonomischen Haushaltung dringen; aber die Beobachtungen eines müssigen Zuschauers werden nie so weit reichen, und ohne die gehörigen Vorkenntnisse wird niemand große Fortschritte in der Ökonomie machen.

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 Die meisten bisherigen Güterverwalter sind niemahls den Weg gegangen, auf welchem man zu ökonomischen Kenntnissen und Einsichten gelangen kann; gewöhnlich haben sie sich in ihrer Jugend zu andern Beschäfftigungen ausgebildet, und dachten nie im Ernst an die Erwählung der ökonomischen Lebensart. Wie kann man also von ihnen erwarten, daß sie der Landwirthschaft mit einem guten Erfolg vorstehen, und eine ökonomische Haushaltung auf eine vortheilhafte Weise für den Gutsbesitzer führen werden. Wenn der Verwalter eines Landguts nicht einmahl so viel von der Feldwirthschaft versteht, als der geringste Taglöhner und der gemeinste Bauer weiß; wenn seine ganze Wirthschaftskunst nur in einer nachlässigen Nachahmung der Bauernwirthschaft besteht; wenn er bey dieser Nachahmung selbst alle Fehler der Bauernwirthschaft mit aufnimmt;