Seite:Fortsetzung des Versuchs einer Kunst- und Handwerksgeschichte von Fürth.pdf/10

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als verlangt wurden, machte er sich Formen, und verfertigte sie von Papiermasche und leimte sie auf die Rahm, welche sofort nach der Natur gemahlt, und facetirte und emaillirte Spiegel genannt wurden. Viele Bildhauerarbeit von dieser Art wurde damahls in Bamberg und Wirzburg gefertiget: nun haben die Kaufleute und Fabrikanten nicht mehr nöthig sich dahin zu wenden. Die Anzahl der hiesigen Bildhauer hat sich auf etlich 30 vermehrt. Eben so ging es auch mit den Vergoldern und Mahlern. Brandhof wird für den ersten Vergolder und Mahler in Fürth gehalten. In unsern Tagen hat sich ihre Anzahl auf 40 vermehrt. Die ersten Vergoldungen geschahen in Nürnberg und Bamberg, und weil die zu Nürnberg viel zu thun hatten, folglich viele Handlanger brauchten, hat sich die Zahl der Vergolder und Mahler in Nürnberg, so wie in Fürth, so ansehnlich vermehrt.

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 Vor dreißig und mehr Jahren fing man bereits an, den facetirten Geschmack zu verlassen, und an andern Verzierungen einen Gefallen zu finden. Man nannte ihn den modernen. Die Rahmen wurden mit nußbaumenen oder vergoldeten Stäben und Leisten, auch Aufsätzen und Untergehängen versehen.