Seite:Fortsetzung des Versuchs einer Kunst- und Handwerksgeschichte von Fürth.pdf/12

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worden. Vasen, Urnen, Medaillons, anstatt der Früchte, Thiere und Vögel, Perlen-Leisten und gehohlte Stäbe, anstatt der glatten, Myrthen-Zweige, anstatt der Oliven, werden als Verzierungen an den Rahmen der Spiegel und Möbels angebracht.

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 Die Rahmen selbst sind theils ganz vergoldet, theils von Nußbaum, theils von Mahagony-Holz, theils lasirt, theils marmorirt. Eine Vorraths-Kammer von Spiegeln von so verschiedenen Geschmack, wie man sie hier häufig sehen kann, ist ein bezaubernder Anblick. Jeder Fremde, der hier durchkommt, sollte sich das Vergnügen machen, so etwas zu sehen, und den Kunstfleiß und das Manchfaltige in der Erfindung bewundern, der um so wenig Geld zu erhalten stehet. Wie es kommt, daß in Fürth der Hauptsitz des Spiegelkrams sich findet, da doch die ersten Glaspolierwerker von Nürnberger Gelehrten und Kaufleuten errichtet wurden, bin ich nicht im Stand zu bestimmen.[1] Gewiß ists, daß in Fürth zwey


  1. Die Ursache ist, weil die Handwerker zu Fürth flüchtiger, und also wohlfeiler, als die Nürnberger arbeiten, so haben sie mehrern Abgang; es wird öfter auf Wohlfeile, als Güte und Dauer gesehen.