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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

gar nicht taugt, und ich trete mit voller Ueberzeugung der Meynung Fichte’s bey: daß man entweder allen Juden in einer Nacht die Köpfe abschneiden und andere aufsetzen, oder ihnen das gelobte Land erobern und sie dahin jagen sollte. Im Verfolge wird sich dieses zeigen.

Die hiesige Judenschaft bezahlt dem Kaiser jährlich eine runde Summe von 200000 fl. und es kommt also bey einer Anzahl von 12000 Seelen eine jährliche Abgabe von 16. fl. und einigen Kreuzern auf Einen Kopf, eine Abgabe, die wirklich ungeheuer ist, wenn man bedenkt, daß die Nation keine liegenden Gründe hat, und durchaus, einige Wenige ausgenommen, vom Kleinhandel leben muß, oder mit andern Worten von dem Betruge, den sie an den Christen ausüben und nach einem albernen Religionsbegriffe ausüben dürfen. Die Erfahrung zeigt es und die Geschichte hat es zur Genüge bewiesen, daß sich keine Nation, deren ganze Stärke der Handel ist, lange hat erhalten können. Und doch sind die Prager Juden, die als Bettler in’s Land kamen, die weder zur produzirenden, noch verzehrenden Klasse gezählt werden können, immer noch da; sie blühen immer mehr empor und sind vielleicht nach einigen Menschenaltern weder Karrenschieber noch Schuster und Schneider mehr, wenn ihnen der zunehmende Reichthum ihrer angebohrnen Faulheit