Seite:Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798).djvu/115

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Alxinger ist übrigens ein gastfreier Mann, ein warmer Freund und von sich nicht eingenommen.

Du hast vielleicht schon von einem gewissen berüchtigten Menschen, Namens Haschka gehört, der seit mehreren Jahren als Dichter hier sein Wesen treibt. Alxinger, der vielleicht einige Anlage bey ihm entdecken mochte, die ihm auch wirklich nicht abzusprechen ist, hob ihn empor und schenkte ihm sogar einmahl 10000. fl., weil Haschka den Wunsch geäussert hatte, 10000. fl. zu besitzen, um ganz den Wissenschaften leben zu können. Seine neuesten Oden: an Franz, den Standhaften, – der Bund des Todes, geschworen Franz dem Standhaften, – an die Franzosen, die verhudelten Römer-Skitzen, das Wiener Volkslied u. a. machen jetzt hier sehr viel Aufsehen, und werden von dem Publikum verschlungen, so wie die Arbeiten der hundert Oden- und Liedermacher, deren Producte wie die Schwämme wachsen und vergehen. –

Die Briefe eines Eipeldauers über d’Wienstadt an den Herrn Vetter in Krakau, deren Verfasser ein gewisser Richter ist, wurden gleich Anfangs mit lautem Beifall aufgenommen, und sind jetzt noch in den Händen des hiesigen Bürgers. Der Gedanke war so übel nicht, in der Provinzial-Sprache sich über die Thorheiten und Lächerlichkeiten Wiens lustig