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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

gehen wollen, um einen Spatziergang zu machen, das wäre klein; nein, er muß fahren, und dazu stehen 1000. Wagen zu jeder Stunde bereit. Es ist ein Eckel für das große Leben, wenn ich nur ein Paar Schritte vor die Thüre thun darf, um spatzieren gehen zu können. Komme mir nicht mit deinem Leipzig, kleinstädtischer Geschmack! Ich räume dir gern ein, daß diese Stadt mit ihren Spatziergängen in Teutschland ihres gleichen nicht hat, aber was ist das? Du läufst dahin, wie zu einem willigen Mädchen, und hast weiter nichts zu thun, als die Bettvorhänge wegzuschieben. Aber eine gewisse, an sich süsse Mühe, ehe man zu dem Ziele seiner Wünsche gelangt – das ist haut gout. Vorher erst in einem sanften Phaeton ein wenig geschauckelt, Menschen durchwühlt, Flüsse überfahren, und dann in den Augarten, das ist großstädtisch. Vorher erst gewünscht und das Bild seines Glückes durch ein Fernglas gesehen, ist gewiß angenehmer, als wenn es den Händen schon erreichbar ist, wenn ich es will und wünsche. Zu diesem Genusse gehört freilich eine volle Börse, und man kann es daher denjenigen, die mit einem Paar lausiger Gulden hieher kommen wollen, nicht genug zurufen: heiß! heiß! Ich kenne Alles das ganz gut, was du mir einwerfen willst. Wird es nicht ungefähr so heißen?

A. Nach allem dem, was du mir in deinen vorigen