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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

und die Bewafnung der Tyroler unter dem Generale Laudon. Aber kein Buonaparte läßt sich durch ein solches Getümmel schrecken. Gesetzt, er wäre wirklich im Rücken abgeschnitten worden, so stand ihm noch immer die Vereinigung mit der Rheinarmee offen, die zu der nämlichen Zeit über den Rhein gieng, schon bis Frankfurt vorgedrungen war, und in 10 Tagen ihren Siegesflug bis Linz genommen hätte, wenn ihr nicht durch die Kouriere, die die Unterzeichnung des Waffenstillstandes überbrachten, Einhalt gethan worden wäre. Buonaparte hätte ohne viele Mühe den Rest der Truppen des Erzherzogs und das Aufgebot geschlagen, und seine Trophäen auf dem Stephansthurme in Wien aufgesteckt.

Glaubst du es wohl, daß man in diesem Augenblicke allgemein von einem Bruche zwischen Oesterreich und Preußen spricht? daß die Oesterreicher selbst einen Krieg mit Preußen wünschen, um sich für den Basler Frieden zu rächen? Es ist meine Sache nicht, politische Prophezeihungen niederzuschreiben, und wenn ich es einmahl thue, so ist dann gewiß die Sache nicht Prophezeihung mehr. Aber ich muß bekennen, daß ich mich des Glaubens nicht erwehren kann, daß ein solcher Krieg in diesem Augenblicke den unvermeidlichen Sturz der österreichischen Monarchie nach sich ziehen würde. Hätte