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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Sie haben also für Göttingen gestritten? Gottes Lohn dafür, mein theurer Freund, und heißer Dank, daß sie meine Schilderung dieser merkwürdigen Universität, die ich ihnen in Wien gemacht habe, gegen einen Feind vertheidigt haben, der eben so, wie Sie niemahls da gewesen ist, und den Ort wahrscheinlich blos aus Brochüren kannte, womit die Studenten seit einigen Jahren das Publikum heimgesucht haben; um alle Zweifel zu entfernen, die ihnen mitunter bey dieser Vertheidigung aufgestiegen sind, gebe ich sehr gern ihrem Wunsche nach, und übergebe ihnen diese Bekenntnisse als das Resultat eigener Erfahrung, wofür ich stündlich mit Schwerdt und Speer zu Felde zu ziehen bereit seyn werde. Es versteht sich von selbst, daß ich dabey nicht ins hohe Detail geben kann, was auch ohnedem für uns Beyde höchst langweilig gerathen würde. Eben so wenig werde ich Ihnen die hundert Anekdoten zum Besten geben, wovon ganz Deutschland wiederhallt, und deren es in dem Leben jedes merkwürdigen Mannes giebt. Schon das Unverbürgte und Einseitige dabey würde an und für sich etwas Eckelhaftes für ihren Geschmack haben, wenn auch der Umstand nicht dazu käme, daß viele dieser Anekdoten ganz und gar unverständlich und die meisten zweideutig sind, wenn