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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Eine Hauptbeschuldigung der Wiener ist: die Professoren sind Jakobiner und Sanskülotten. Der letzte Ausdruck, wenn ich ihn anders recht verstehe, soll wohl so viel heißen, als Leute, die sich an keine Gesetze binden. Eigentlich wäre es ganz überflüßig, hierauf zu antworten. Um indessen auch nicht den kleinsten Umstand zu übergehen, setzte ich, statt eines verächtlichen Lächelns, den Leuten nur ein paar Worte entgegen. Diese Beschuldigung kann wohl nur hauptsächlich die Professoren der Philosophie und unter diesen die Herrn Schlözer und Spittler treffen; dies sind die Namen, die man am häufigsten hört, wenn von Jakobinern die Rede ist. Als ich vor 4. Jahren, also gerade in der mißlichsten Zeit, hier studierte, habe ich selbst bey diesen Männern Collegia gehört, und nachher mit Einem von ihnen selbst in einem engern Verhältniß gestanden, und ich gestehe es öffentlich, daß ich ihnen und noch einem Namen Alles, Alles verdanke, wenn ich es vielleicht einmahl dahin bringen sollte, daß sich mein Vaterland meiner nicht schämen darf. Man wirft Schlözern öffentlich vor, daß er revolutionäre Grundsätze predige, und auf Regenten, wie auf Troßbuben schimpfe. Ich gehörte einst mit meinem Freunde C. zu seinen fleißigsten Zuhörern. Wir beyde haben in Einem Sommer 4. Collegia bey