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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

ihm gehört, und können uns einander mit der größten Gewissenhaftigkeit das Zeugniß geben, nicht Eines seiner Worte verloren zu haben. Und wenn ich heute meinen C. fragen sollte: hast du je von Schlözern ein Wort gehört, das du dir nicht auf öffentlichem Markte und vor dem Throne eines Fürsten wieder zu sagen getrautest, er würde mir mit einem hohen ungeheuchelten Nein antworten. Ja, ich erinnre mich noch ganz gut, daß Schlözer damahls bey einigen Studenten als Orthodox verschrien war. Die Hauptursache, warum sein Name in gewissen Ländern so fürchterlich geworden ist, sind die Staatsanzeigen, die Lieblingsspeise der lesenden Welt im Reiche der Britten am Ganges, wie in Teutschland. Man hat ja selbst in Oesterreich diesem Werke Gerechtigkeit wiederfahren lassen und es gehört noch bis jetzt nicht unter die verbotenen Bücher. Es ist gewiß, daß Schlözer dadurch der teutschen Publicität einen eigenen sehr vortheilhaften Schwung gegeben und die Nation auf gewisse Dinge vorbereitet hat. Aber wo hat er gewaltsame Revolutionen gepredigt? wo hat er Unterthanen gegen die rechtmäßige Gewalt aufgehetzt? Ist nicht vielmehr in allen seinen Schriften durchaus ein edler Abscheu vor denjenigen Vorfällen sichtbar, die in unsern Tagen die Menschheit geschändet haben? Und hat nicht der