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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Mühe nehmen wollte, nur obenhin an die hiesigen Anstalten zu denken, die ihm doch unmöglich fremd seyn können, so würde er finden, daß hier für den Studierenden aus Oesterreich besser gesorgt ist, als selbst in der lärmenden Kaiser-Stadt. Er würde sich erinnern, daß hier österreichische Geschichte und österreichisches Staatsrecht, so wie die Geschichte jeden einzelnen Landes in der österreichischen Monarchie gelesen wird, wenn sich Zuhörer finden, und das ist doch wohl ein Vorzug vor dem non plus ultra der Universität zu Wien? Wenn ich tiefer ins Detail gehen wollte, so könnte ich die Armensünderrolle, welche Herr W. durch seine Behauptung spielt, noch mehr entwickeln, und ihm damit ein Plätzchen an dem litterärischen Galgen zudenken. Doch so heißblütig bin ich nicht. Sie und Leute von Erfahrung wissen ohnehin, wie es um die Sache steht.

Der Studententon in Göttingen ist abscheulich. Die jungen Leute spielen die Herrn in der Stadt, balgen sich um nichts auf Leben und Tod herum, verlachen die Gesetze des Wohlstandes, und der akademische Magistrat schützt sie bey ihren Ungezogenheiten oder nimmt doch wenigstens keine Notiz davon. Diese Worte stehen in einem vor kurzem erschienenen