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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

gar nicht machen kann, wenn er das Geld dazu nicht wirklich in der Tasche hat.

Der Umstand, daß die Kollegien bezahlt werden müssen, will Einigen durchaus nicht gefallen. Sie sagen: die Professoren seyen dadurch von den Studenten abhängig, und kein Armer könne so starke Summen aufbringen, wie 50. 60. Thlr. jährlich seyen. Ich kann wieder diesem Einwurfe nicht beipflichten. Die Honorarien sind zum Theil eine nothwendige Einrichtung, die eine nicht unbeträchtliche Summe an dem Gehalte der Lehrer ausmachen. Ein so kleines Land kann diese wackern Männer nicht allein nach Verdienst besolden, dazu ist sein Ertrag zu gering und wenn Hannover einmahl zu einem Königreiche anwachsen sollte, so wird schon anderer Rath werden, und dann wird man den Geitz der reichsten Länder noch mehr beschämen, als man wirklich thut. Die Honorarien haben ausser ihrer ökonomischen Rücksicht noch einen ganz andern gewiß nicht unbeträchtlichen Vortheil. Sie erwecken eine ganz eigene und seltene Aemulation unter den Professoren, und da alle Gegenstände doppelt und mehrfach besetzt sind, so kann diese Aemulation nicht anders als heilsam seyn. Was die Unbemittelten betrift, so ist noch keiner genöthigt gewesen, ein Kollegium auszusetzen, weil er es nicht bezahlen konnte: Wenn es zu andern Zeiten