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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

dergleichen Beyspiele wirklich gegeben hat, wie man so zuverläßig behauptet, so kann man doch gewiß jetzt weiter nichts sagen, als: es war. Es ist bekannt genug, daß man hier einen Stolz in ein starkes Auditorium setzt, und daß oft der sechste Theil der Zuhörer nicht bezahlt. Ich müßte fürchten, die hiesigen Professoren zu beleidigen, wenn ich über diesen elenden Einwurf noch Ein Wort verlieren wollte.

Der Einwurf, daß die halbjährigen Curse eine ganz zweckwidrige Einrichtung seyen, ist von eben dem Gehalte. Ich könnte mich schon darauf berufen, daß sie fast von allen Universitäten autorisirt und angenommen sind und die jährigen geraden von den unbekanntesten Universitäten beibehalten worden sind. Niemand bezieht in unsern Tagen die Akademie, um eine Wissenschaft zu erschöpfen, sondern um die Kunst zu lernen, wie er sie künftig behandeln soll. Und dazu ist doch wohl ein halbes Jahr hinreichend genug, wie es in Göttingen, Jena, Halle, Erlangen etc. ist, das wohl beynahe einem ganzen Jahre in Wien, Ingolstadt, Kölln, Trier etc. gleichkommt. Man hört auf jenen Universitäten zweimahl so viele Collegia als auf diesen, und ich zweifle sehr, ob man sie auf diesen trotz eines ganzen Jahres weitläufiger hört, gründlicher gewiß nicht. Der Vortheil, der daraus erwächst, ist noch von einer andern Seite