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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

haben und ohne die geringste Störung ihren Gottesdienst verrichten, daß ich sie nach Herzenslust ihre Messe hören und auf offener Straße Kreuze schlagen und am Rosenkranze beten sehen. Doch eins darf ich nicht vergessen, um jeden Einwurf zu beseitigen, und jeden Katholiken zu befriedigen. Der Kurfürst von Trier, eben der Klemens Wenzel Kurfürst von Trier und Prinz von Polen, der sich vor mehrern Jahren in Augsburg dem Pabst vor den Augen des Publikums zu Füssen warf, und ihm den Staub von den Schuhen küßte, schickt seine jungen Geistlichen hierher, um hier zu studieren und nachher Theologie zu gradiren auf der uralten erzkatholischen Universität zu Trier. Wer verlangt wohl noch mehr? ich bitte.

Ich glaube nun alle Einwürfe hinlänglich beseitigt zu haben und sage noch ein paar Worte überhaupt. Wenn man alles genau betrachtet und erwägt, so ist es wohl offenbar, daß sich keine Universität mit der hiesigen im Ganzen messen kann, daß es selbst in ganz Europa keine Stadt giebt, sey sie auch noch so groß und volkreich, in der so viele berühmte Männer wohnen und lehren, als hier in einer Stadt von 8000. Seelen. Wer kennt nicht Plank, Böhmer, Pütter, Klaproth, Runde, Martens, Wrißberg, Richter, Blumenbach, Gmelin, Kästner, Gatterer, Heyne, Feder, Schlözer,