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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Ich will von dem Nachtheiligen dieser Einrichtung in mancher Hinsicht nichts sagen.

Es war sehr interessant für mich, mit Hülfe eines guten Freundes, der Zutritt im Archive hat, und der hiesigen Kalender, die Anzahl der Sachen zusammen zu bringen, die Unterthanen gegen ihre Fürsten seit 24. Jahren am K. G. anhängig gemacht haben, und meine Bemerkungen darüber zu machen. Ich habe gefunden, daß seit 1772. bis 1796. überhaupt 456. Prozesse der Unterthanen gegen ihre Fürsten hieher gebracht worden sind. Es kommen also auf Ein Jahr gerade 19. Davon wurden 324. erkannt, in 17. eine Ordination erlassen und 115. abgeschlagen. Es war mir nicht auffallend, daß in den Jahren 1775. und 1776., also um die Zeit der großen Hungersnoth mehr als gewöhnlich vorkommen. Aber seit 1789. geht die Anzahl jährlich über 24. hinaus. Wer verkennt hier den Einfluß der großen französischen Revolution wohl? Unter 9. Sachen sind 5. gegen geistliche Fürsten gerichtet, ein Beweiß, daß sich unter dem Krummstabe nicht gut wohnen läßt. Bey weitem die meisten sind aus Schwaben, Franken und vom Rhein, und gegen reichsstädtische Magistrate kommen unter 97. Sachen 19. vor. Seit 1788. betreffen unter 3. Klagen etwas über 2. Leibeigenschaft, Verschwendung, Rechnungsablage, widerrechtliche Entsetzungen, Zehnten, Wildbahnen,