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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Kriegssteuer, Rekrutirung u. dgl. Diese Zahlen würden noch interessanter werden, wenn es den österreichischen, preußischen und den Unterthanen anderer großen Reichsstände erlaubt wäre, an den Reichsgerichten zu klagen. Besonders merkwürdig würde ein Verhältniß zwischen Oesterreich und Preußen seyn, und man würde vielleicht manchem österreichischen Schreyer damit besser das Maul stopfen können, als mit den besten Gründen.

Für die Practikanten werden hier von 3. Männern Collegia über den K. G. Prozeß gelesen. Gewiß lies’t ihn Herr Hoscher am besten, und man würde noch mehr mit ihm zufrieden seyn, wenn er in der Praxis eine größere Gewandtheit hätte. Da er den Vortheil vor den Prokuratoren hat, daß ihm die Protokolle und Geheimnisse des Gerichts offen stehen, so kann er seinen Zuhörern manche interessante Sache mittheilen. Er ist übrigens ein sehr gefälliger Mann und auch ein guter Gesellschafter. Die beyden Andern sind der Advokat Bostel und der Prokurator Loskant, wovon sich dieser neuerlich durch eine Sammlung Schriften prostituirt hat, die er als Muster für junge Geschäftsmänner hat drucken lassen. Das Honorarium für eine dieser Vorlesungen beträgt halbjährig 3. Karolin.

Ausser einigen Universitäten und Reichsstädten findest du gewiß keinen Ort in Teutschland, wo die