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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

zeigt, wenn ich nicht im voraus von ihm überzeugt bin, daß er ein verträglicher Mann ist. Die Großsprecherey übersteigt allen Glauben. Der hat es mit 6, der mit 10, der mit 15, und ein Anderer sogar mit 20. Franzosen aufgenommen und sie überwunden. Man ist niemahls geschlagen worden, sondern hat sich nur weislich zurückgezogen. Man hätte mit dem armen Frankreich längst fertig seyn können, wenn man nicht gewisse politische Ursachen gehabt hätte, den Krieg in die Länge zu spielen, von denen man nicht reden darf, u. s. w. Ich sage es gerade heraus, und habe es hier mehr denn hundertmahl gesagt, daß ich lieber einen preußischen Handwerkspurschen um mich habe, als einen österreichischen Offizier. – Man hat schon oft bemerkt, daß kein Monarch so schlecht bedient wird, als der Kaiser. Dies ist besonders beym Militair der Fall, wie es sich in dem gegenwärtigen Kriege zur Gnüge gezeigt hat.

Das Geschrey, welches man über den König von Preußen erhebt, ist außerordentlich. Wenn du Gefahr laufen willst, von den Wienern gesteinigt zu werden, so darfst du nur sagen, daß du ein Preuße bist, oder Preußens Sache in Schutz nehmen. Es ist nichts ungewöhnliches, daß man den guten König öffentlich mit den abscheulichsten Schimpfnamen belegt, und ihm Dinge andichtet, an die er gewiß