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In der Betriebswerkstätte sind 136 Angestellte und Arbeiter beschäftigt.


Die Höllenthalbahn.

Von den drei Anschlussbahnen nach Waldkirch, Breisach (Colmar) und Neustadt verdient die letztere, die in das Herz des Schwarzwaldes führende Höllenthalbahn ganz besondere Erwähnung.

Der Bau dieser normalspurigen Bahn wurde im Jahre 1883 in Angriff genommen und im Frühjahr 1887 vollendet.

Um die Baukosten zu vermindern und auch um die Ausführung der Bahn nicht weiter zu verzögern, wurde, hauptsächlich auf Betreiben der betheiligten Gemeinden, die Strecke Hirschsprung–Hinterzarten auf eine Gesammtlänge von 6525 m als Zahnradbahn ausgeführt.

Brücke über das Ravennathal.

Aus diesem Grunde konnte nur an einen künftigen Secundärbetrieb der Bahn gedacht werden und dem entsprechend wurden auch auf der Adhäsionsstrecke Steigungen bis zu 1:40 (zwischen Kirchzarten und Hirschsprung) und mehrfach Radien von 240 m angewendet. Die grösste Steigung auf der Zahnradstrecke beträgt 1: 18,18 = 51/2%.

Die Bahn ist rund 35 km lang. Ihr höchster Punkt liegt zwischen Hinterzarten und Titisee 893 m über dem Meere.

Die Gesammtkosten betrugen unter Zugrundlegung von 34 km Neubaustrecke 6,737,000 Mark oder für den Kilometer 198,000 Mark. Die Rente, die anfänglich 1% nicht erreichte, betrug Ende 1896 1,26%.

Die Bahn besitzt sieben Tunnels, von denen jedoch auch der längste, der Finsterranktunnel, nur 248 m misst. Sie wurden sämmtlich durch das der Verwitterung ziemlich stark ausgesetzte Gneisgestein

Empfohlene Zitierweise:
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_138.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)