Seite:Freiburg Bauten 221.jpg

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ersichtlich, mit wie viel Geschmack und mit welcher ungemeinen Feinheit bei diesem schätzenswerthen Baudenkmal die Einzelheiten behandelt sind.

Thürsturz vom Hause »zur Gans«, No. 2 der Eisenstrasse[1].

Unter den grösseren Privatbauten nahmen die Herbergen der Zünfte und die Trinkstuben der vornehmen Geschlechter schon ihrer Zahl nach eine hervorragende Stelle ein; aber auch als Sammelpunkte des geselligen und in gewissem Sinne selbst des politischen Lebens haben sie Bedeutung.

Freiburg besass in älterer Zeit achtzehn, später nur noch zwölf Zünfte, ausser der sehr bedeutenden Genossenschaft der Granatschleifer mit ihren Nebenbetrieben. Von diesen Vereinigungen hatten im 16. Jahrhundert nicht weniger als sechs ihre Herbergen auf der Grossen Gasse, der heutigen Kaiserstrasse, und zwar die Krämer oder Kaufleute im Hause »zum Falkenberg« (No. 49), die Schmiede »zum Ross« (No. 76), die Metzger »zum Sternen« (No. 104), die Tuchmacher »zum Rosenbaum« (No. 42), die Bauleute »zum Halbmond« (No. 131), die Granatschleifer endlich »zur Krone« (No. 52). Soweit die frühere Gestalt dieser Häuser sich noch erkennen lässt, hatte keines von ihnen einen grösseren architectonischen Werth; dagegen vermag die stattliche Herberge der Küferzunft, das Haus »zum Oftinger« in der Salzstrasse mit den zwei hoch aufragenden Treppengiebeln, auch heute noch die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


  1. Jetzt in der städtischen Alterthümer-Sammlung.
Empfohlene Zitierweise:
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)