Seite:Freiburg Bauten 348.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

In den letzten Jahrzehnten hat die Kirche verschiedene Restaurationen und Anbauten erfahren. So wurde der barocke Hochaltar 1876 beseitigt und die durch ihn verdeckten drei Fenster im Chor wieder freigelegt. Die Spuren der in den Jahren 1717 bis 19 vorgenommenen, stilwidrigen Umbauten wurden gleichfalls beseitigt und die Kirche in ihren ursprünglichen Formen wieder hergestellt. Das Langhaus und die Seitenschiffe erhielten neue Plafonds und eine neue Orgelempore wurde eingefügt. Sodann erneuerte man die gesammte innere Ausstattung. Unter Anderem wurde später noch ein Thurmgebäude angefügt und die Sakristei vergrössert.


Vom Kreuzgang.


Insbesondere ist es der als Kenner und Freund der Kunst, wie als geistvoller Schriftsteller bekannte dermalige Pfarrherr von St. Martin, Dr. Heinrich Hansjakob gewesen, der sich durch rastlose Mühewaltung und durch sein energisches Eingreifen um die Verschönerung der Kirche hoch verdient gemacht hat.


Steinmetzzeichen / am Thor:
  am Nordportal:
am Kreuzgang: 


Die Kirche ist in ihrer jetzigen Gestalt eine dreischiffige, siebenjochige gothische Basilika mit langgestrecktem, in drei Seiten des Achtecks geschlossenem Chor. Auf der Nordseite ist in der Chorecke eine Wendeltreppe eingebaut, welche zu den Speicherräumen führt. An die Südseite des Chores lehnt sich die 1708 erbaute dermalige Sakristei mit der Wohnung des Sakristans an. An der Nordseite befindet sich die Marienkapelle, welche in früherer Zeit als Sakristei gedient hat. Hinter dem südlichen Seitenschiff steht das Thurmgebäude. Die Hauptabmessungen betragen im Lichten: Breite des Mittelschiffes 9,30 m, Länge desselben 41,30 m, Breite des nördlichen Seitenschiffes an der östlichen Wand 4,20 m, an der westlichen 2 m. Das südliche Seitenschiff ist 4 m breit. Die Höhe des Mittelschiffes beträgt 17,50 m, jene der Seitenschiffe 11,60 m. Der Chor hat eine Länge von 21,20 m, eine Breite von 9,20 m und eine Höhe von 15,15 m.

Das Aeussere der Kirche entspricht vollständig der Bauart der Bettelmönche und ihrer Anspruchslosigkeit. Was ihnen grundrisslich sowohl, als an formalem Schmuck entbehrlich schien, liessen sie weg. Alle Details wurden auf

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_348.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)