Seite:Freiburg Bauten 357.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten


DIE EVANGELISCHE LUDWIGS-KIRCHE.
Von K. Ritter.

Die romanische Kirche, welche jetzt den Namen Ludwigskirche führt, hat das merkwürdige Schiksal gehabt, aus dem einsamen Waldthale, in dem sie erbaut war, vor etwa sieben Jahrzehnten Stein für Stein nach Freiburg übertragen zu werden.

Im Thale des Tennenbaches bei Emmendingen gründeten im Jahre 1158 zwölf Cisterziensermönche aus Frienisberg im Kanton Bern eine klösterliche Niederlassung, der sie den Namen Himmelspforte (Porta Coeli) gaben. Begünstigt von Kaisern und Königen, insbesondere auch von den Markgrafen von Hachberg gelangte die neue Ansiedelung bald zu grosser Blüthe und zu ausgedehntem Besitz. In späterer Zeit hatte die Abtei schwere Schicksale zu bestehen; so lagen seit dem grossen Bauernaufruhr des Jahres 1525 und nach den Bedrängnissen des dreissigjährigen Krieges ihre zerstörten Gebäude lange völlig verlassen da. Im Jahre 1807 endlich wurde sie, wie alle anderen Klöster, endgiltig aufgehoben.

Die Kirche hatte man nicht zugleich mit den eigentlichen Klostergebäuden aufgeführt, sie wurde aber spätestens im Jahre 1221 unter dem Abte Berthold, einem Neffen des letzten Herzogs von Zähringen, vollendet. Die Inschrift, welche sich ehemals über ihrem Portal befand und welche lautete: Anno ab incarnatione domini M C L VIII ad laudem

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 357. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_357.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2016)