Seite:Freiburg Bauten 368.jpg

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die glänzende Ausstattung des Innern bietet. Die schlichte Aussenseite wird wohl auch die Ursache sein, dass die Kapelle so lange unbeachtet geblieben ist.


Fensterschnitte aus der Kapelle im Petershof.
1587


Der im Grundriss rechteckige, gewölbte Innenraum hat eine Länge von 7,15 m und eine Breite von 5 m. Das Gewölbe wirkt etwas gedrückt, da seine Höhe nur 3,60 m beträgt. Der Boden ist mit quadratischen ungemusterten – nur bei einigen scheinen Spuren von Musterung vorhanden zu sein – Ziegelplatten belegt. Luft und Licht empfängt die Kapelle durch zwei etwas über 1 m grosse Rundbogenfenster, wovon das eine über dem Altar, das andere diesem gegenüber angebracht ist. Zwei Kreuzgewölbe auf Hausteinrippen bilden die Decke. In ihre Felder sind sich durchkreuzende, schwächer profilirte Rippen sternförmig eingelegt, deren Anfänge durch Masken vermittelt werden. Auf den Kreuzungspunkten dieser Zwischenrippen schweben nackte, anmuthige Engelsgestalten mit Musikinstrumenten. Die kreisrunden Schlusssteine der Diagonalrippen enthalten zwei Doppelwappen: das eine mit den zwei Schlüsseln und dem Stern ist das Wappen der Abtei, das andere mit den zwei Leoparden und dem Adler im rothen Felde, bedeckt von der Mitra, dasjenige des regierenden Abtes. Die Gewölbefelder sind durch erhaben gearbeitete Sterne belebt. Die ganze Gewölbeanordnung zeigt unverkennbar gothische Anklänge.


Decke der Kapelle.


Etwa 1,50 m über dem Boden zieht sich rings um die Kapelle ein hübsch gegliedertes Horizontalgesimse, über welchem die Spitzbogenzwickel

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_368.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)