Seite:Freiburg Bauten 402.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


DIE PFARRKIRCHEN DER VORSTÄDTE.


Die alte Pfarrkirche in der Wiehre weist keine besonders bemerkenswerthen architectonischen Einzelheiten auf. Sie besteht aus einem einfachen Langhause mit drei Fensterachsen, kurzem, in drei Seiten des Achteckes geschlossenem Chor und aus einem bescheidenen Thurme mit nach Westen gerichteter Front. Die Deckenflächen des Langhauses und des Chores sind glatt und nur durch Cartouchen und andere Stuckverzierungen in Rococo belebt. Die Mitte der Langhausdecke enthält einen Rahmen, jedoch ohne Gemälde. Ueber dem Chorbogen befinden sich, von Cartouchen umrahmt, die erhaben ausgeführten Wappen Oesterreichs und der Stadt.

Die Ausmessungen des Gebäudes sind so gering, dass es insgesammt kaum 200 Kirchgänger fasst. Ueber dem Portal ist eine Tafel angebracht, deren Inschrift besagt, dass die Kirche im Jahre 1744 durch den grossen Krieg zum dritten Male zu Grunde gerichtet und im Jahre 1753 zur Ehre Gottes und der Heiligen Cyriakus und Perpetua wieder aufgebaut worden ist. In Sandstein gehauene Figuren zweier Heiligen stehen in Nischen zu beiden Seiten des Portals.

Die Pfarrkirche in Herdern wurde im Jahre 1841 erbaut. Sie zeigt in ihrer äusseren Erscheinung höchst einfache Formen; ansprechender ist das dreischiffige Innere.

Die neue katholische St. Johanneskirche auf dem Schillerplatz in der Wiehre ist nach den Plänen des Oberbaudirectors Dr. J. Durm in Karlsruhe und unter dessen Leitung erbaut. Sie wurde im März 1894 begonnen und soll im October 1899 eingeweiht werden.

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 402. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_402.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2016)