Seite:Freiburg Bauten 446.jpg

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die zierliches Gebälk mit reichem Aufsatze tragen. In den Bogenzwickeln erblickt man kleine Putten mit Todtenschädel und Stundenglas, neben den Pilastern solche mit Blumengewinden. Den Aufsatz schliesst eine Muschelnische ab, in der auf einem aus geflügelten Engelsköpfchen gebildeten Kragstein eine Madonna steht, während auf und neben der Nischenvolute musicirende Putten angebracht sind. Das Ganze ist eine äusserst anmuthige Arbeit, welche in der Architectur, wie in der Zeichnung der Profile und in der Decorationsweise sehr an die Peterhofkapelle erinnert, und vielleicht nicht mit Unrecht dem gleichen Meister wie jene zugeschrieben wird.




Das Aeussere des Gebäudes war im Laufe der Zeit sehr verwahrlost und wurde daher nach den Plänen des Oberbaurathes Durm vor etwa acht Jahren einer durchgreifenden Wiederherstellung unterzogen. Die Erker erhielten neue Helme mit grün und braun glasirten Ziegeln und Kriechblumen auf den Gräten, blanke Helmspitzen mit Wetterfahnen, das Gebäude ein neues Hauptgesimse, dessen Profil sich an der Seite der Kragsteinfigur in der Mitte der Front noch angearbeitet fand.

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 446. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_446.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)